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Wahl am Sonntag

Wiernsheim: 2.000 Briefwähler haben sich schon für einen Bürgermeisterkandidaten entschieden

Über 2.000 Leute haben sich in Wiernsheim schon für einen der drei Kandidaten als Bürgermeister entschieden. Am Sonntagabend gegen 20 Uhr steht fest, ob die Wahl eindeutig ausfällt oder am 20. Februar erneut abgestimmt werden muss.

 Wiernsheimer Rathaus
Wechsel in Wiernsheimer Rathaus? Die Entscheidung liegt am Sonntag bei den Bürgerinnen und Bürgern. Sie haben den Amtsinhaber und zwei ortsansässige Herausforderer zu Auswahl. Foto: Torsten Ochs

Allein das Personaltableau zeigt an, wohin die Bürgermeisterwahl am Sonntag in Wiernsheim führen könnte.

Amtsinhaber Karlheinz Oehler (parteilos) hat mit Matthias Enz und Ulrich Kisling zwei ernst zu nehmende Herausforderer. Beide rechnen sich Chancen aus, den Mann zu beerben, der seit 40 Jahren an der Spitze der Gemeinde steht.

Ob sie zu Recht hoffen, Wiernheimer Rathauschef zu werden, wird sich am Sonntagabend wohl gegen 20 Uhr zeigen. Plangemäß soll dann der Gemeindewahlausschuss in der Lindenhalle das vorläufige Endergebnis feststellen.

Großes Interesse am Wahlkampf

Wer auch immer jubeln wird an diesem Abend, beim Blick auf den Wahlkampf spricht einiges dafür, dass in der Gemeinde starke Kräfte für die eine oder andere Richtung stehen. Indizien dafür sind zerstörte Wahlplakate sowie diffamierende Angriffe in sozialen Medien und verunglimpfende Karikaturen in der Anfangsphase des Wahlkampfs.

Auch die vielen Fragen und das Interesse an der Kandidatenvorstellung am 20. Januar sprechen eine deutliche Sprache. Es waren rund 70 Wiernsheimer in die Lindenhalle gekommen, rund 500 verfolgten per Livestream, was die Bewerber zu sagen hatten.

Vor acht Jahren, als der Karlheinz Oehler mit 84,28 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt wurde, war das anders. Der Bürgermeister hatte einen Mann aus der Riege der sogenannten Spaßkandidaten zum Gegner. Er war den Wiernsheimern vor allem vom Stimmzettel her ein Begriff. Dennoch gaben sie ihm 13,72 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 32,71 Prozent.

Alle Kandidaten haben schon Wiernsheimer Rathausluft geschnuppert

Mit dem SPD-Mitglied Matthias Enz steht jetzt nicht nur jemand aus der Gemeinde bereit, das Rathaus zu übernehmen. Der 40-Jährige hat dort bis 2021 auch schon 14 Jahre als Kämmerer gearbeitet, bevor er in gleicher Funktion nach Bretten wechselte. Er kennt also die Zahlen, auf die es ankommt bei Zukunftsentscheidungen.

Ulrich Kisling aus Pinache hat ebenfalls bereits Wiernsheimer Rathausluft geatmet. Der 56 Jahre alte Entwicklungsingenieur aus der Automobilindustrie saß von 1999 bis 2004 für die CDU im Gemeinderat.

Amtsinhaber der Rekorde

Gemessen am Amtsinhaber sind das alles kurze Episoden im Rathaus der Enzkreis-Gemeinde im nördlichen Heckengäu. Der 67-Jährige fügt seiner einzigartigen Laufbahn einen weiteren Superlativ an, wenn er die Wiernsheimer nun erneut überzeugen sollte. Der Diplomverwaltungswirt aus Schwäbisch Hall ist dann nicht nur der jüngste Bürgermeister des Jahres 1982 und heutige Rekordhalter auf dem Rathaussessel, sondern wäre wohl auch der einzige Schultes, der sechsmal gewählt wurde.

Ob es dazu kommt, können am Sonntag 5.470 Wahlberechtigte entscheiden. Zwei Fünftel davon haben es schon getan. Es gibt bislang rund 2.080 Briefwähler. Eingedenk der 2.500 Briefwähler bei der Bundestagswahl, hat die Gemeinde vorsorglich reagiert und zwei Briefwahlbezirke eingerichtet, wie Ordnungsamtsleiterin Saskia Tsirogiannis berichtet.

Keine Ortsteilergebnisse

Für Leute, die gerne wissen wollen, wie die unmittelbare Nachbarschaft gewählt hat, ist dieser Vorgang schwierig. Wo es viele Briefwähler gibt, lässt sich nicht mehr feststellen, welchem Kandidaten der Hauptort den Vorzug gegeben hat und wen die Leute in Pinache, Iptingen und Serres gerne als Rathauschef sehen würden.

Sollte erneut Karlheinz Oehler die Mehrheit gewinnen, steht spätestens Anfang 2027 erneut eine Bürgermeisterwahl an in Wiernsheim, weil dieser an seinem 73. Geburtstag im April die Amtsgeschäfte von Gesetzes wegen niederlegen müsste. Sollte es am Sonntag keine absolute Mehrheit für einen der drei Kandidaten geben, dann wird bereits am 20. Februar wieder zu den Urnen gerufen.

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