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Zweites Nachbarschaftsfest

Genossenschaft Gewerbekultur will Alten Schlachthof in Pforzheim zu neuem Leben erwecken

In Pforzheim will eine Genossenschaft das Areal des Alten Schlachthofs entwickeln. Die Pläne sind schon weit gediehen, bald soll das Bebauungsplanverfahren starten.

Viele Ideen haben die Mitglieder der Genossenschaft Gewerbekultur um den Vorsitzenden Christof Weisenbacher (rechts) für das Areal des Alten Schlachthofs.
Viele Ideen haben die Mitglieder der Genossenschaft Gewerbekultur um den Vorsitzenden Christof Weisenbacher (rechts) für das Areal des Alten Schlachthofs. Foto: Nico Roller

Während die einen draußen auf einem kleinen, aber feinen Flohmarkt stöbern, handgemachter Musik lauschen, kühle Getränke genießen und ihrem Nachwuchs beim Spielen zuschauen, erkunden die anderen bei Führungen das weitläufige Gelände und die Gebäude, die darauf stehen.

Der Alte Schlachthof in Pforzheim ist ein geschichtsträchtiges Areal, das nach vielen Jahren im Dornröschenschlaf wieder zum Leben erweckt werden soll. Was die Genossenschaft Gewerbekultur dort künftig umsetzen will, hat sie am Samstag bei einem Nachbarschaftsfest anschaulich gezeigt.

Auf dem Areal des Alten Schlachthofs in Pforzheim soll Neues entstehen

Neue Wohnungen sollen ebenso entstehen wie Räume für Kunst, kreatives Arbeiten und Gewerbe. Die Rede ist von einem lebendigen Quartier, das auch Absolventen der Hoch- und der Goldschmiedeschule nicht nur Räume, sondern auch ein attraktives Umfeld bieten soll.

Ziel ist gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten, das alle Generationen zusammenbringt und eine Mischung der Stadtgesellschaft abbildet. Man sei auf einem guten Weg, sagt Christof Weisenbacher, der sich den Vorsitz der Genossenschaft mit Christof Grosse teilt.

Diese plant unter anderem, vier neue Gebäude zu errichten und zwei bestehende Hallen so zu ertüchtigen und zu erweitern, dass Wohnraum entsteht. Damit die Pläne umgesetzt werden können, bedarf es eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans.

Wenn alles gut läuft, fasst der Planungs- und Umweltausschuss am 17. April den Aufstellungsbeschluss und bringt damit das dafür notwendige beschleunigte Verfahren in Gang. Der Satzungsbeschluss könnte im kommenden Jahr, der Baubeginn 2026 folgen.

Weisenbacher hält 80 bis 100 Wohnungen für denkbar

Wobei Weisenbacher betont, dass diese Zeitschiene der Wunsch wäre. „Schauen wir mal, ob und wie das funktioniert.“ Er will nicht ausschließen, dass sich im Lauf des Verfahrens noch etwas ändert.

Deswegen kann er auch noch nicht genau sagen, wie viele Wohnungen es am Ende tatsächlich werden. 80 bis 100 hält er für denkbar. Hinzu kommen unter anderem Flächen für Gewerbe, eine Tiefgarage und Gästeräume für den Besuch der Bewohner und Gewerbetreibenden.

Ein gutes Gefühl hat Weisenbacher mit Blick auf die Vorstellung des Vorhabens im Gestaltungsbeirat, die Mitte Mai über die Bühne gehen soll. Um eine Zwischennutzung der bestehenden Sheddach-Hallen zu realisieren, will die Genossenschaft zeitnah einen Bauantrag einreichen.

Kleine Einheiten für Künstler, Kreative und Gewerbetreibende

Geplant ist, in den großen Hallen kleinere Einheiten für Künstler, Kreative und Gewerbetreibende zu realisieren, die auch beheizt werden können, über die notwendige Versorgungsinfrastruktur verfügen und den strengen deutschen Brandschutzbestimmungen entsprechen.

Weisenbacher und seine Kollegen beobachten ein großes Interesse an der Arbeit der Genossenschaft – nicht nur in der Stadtpolitik, sondern auch in der Bevölkerung. Geschäftsführerin Stefanie Wetzke berichtet, dass jede Woche einige neue Anfragen eingehen, obwohl man aktuell nur wenig Öffentlichkeitsarbeit betreibe.

Beim Nachbarschaftsfest führt Wetzke die interessierten Besucher über das Gelände und durch die Gebäude. Es ist bereits das zweite Mal, dass die Genossenschaft die Veranstaltung auf die Beine stellt.

Nachdem sie bei der Premiere im vorigen Jahr wegen winterlichen Wetters im Inneren stattfand, zieht es die Besucher dieses Mal bei sommerlichen Temperaturen ins Freie. Dort gibt es einen kleinen Flohmarkt, ein Kinderprogramm vom Stadtjugendring, Musik, Getränke und einen Acryl-Malkurs.

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