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Fußball-Derby in der Oberliga

1. CfR Pforzheim und FC Nöttingen im Spiel des Jahres unter besonderem Druck

Das letzte Duell zwischen dem 1. CfR Pforzheim und dem FC Nöttingen ist zwei Jahre alt. Nun wollen die Fußball-Oberligisten ein neues Kapitel Derby-Geschichte schreiben.

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Einsatz voller Leidenschaft: Nöttingens Holger Fuchs (links) setzt beim letzten Aufeinandertreffen beider Vereine im September 2019 gegen Stanley Ratifo vom 1. CfR Pforzheim zur Grätsche an. Niklas Kolbe beobachtet die Szene. Foto: Harry Rubner

Im vorderen Bereich der Tabelle wollen sich sowohl der 1. CfR Pforzheim als auch der FC Nöttingen am Saisonende nach dann 38 Spieltagen wiederfinden. Vor dem direkten Duell der beiden Fußball-Oberligisten an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) im Brötzinger Tal sind beide Vereine von ihrem Ziel jedoch ein Stück weit entfernt.

Vor dem achten Spieltag belegt der gastgebende 1. CfR Pforzheim Rang 14. Die punktgleichen Nöttinger, die eine Partie mehr absolviert haben, liegen auf Platz 15. Neben einem wichtigen Schritt raus aus der Abstiegszone dürfte sich der Sieger des Prestigeduells auch über eine Portion Selbstvertrauen freuen.

Und dieses wäre bitter nötig. Schließlich stehen beide Vereine aus dem Fußballkreis Pforzheim am kommenden Wochenende (der 1. CfR Pforzheim muss nach Oberachern, der FC Nöttingen empfängt den Freiburger FC) schon wieder auf dem Rasen. Die wichtigsten Fragen rund um das Derby beantworten unsere Redaktionsmitglieder Frank Seyen und Sandra Hennig.

Wie ist die Ausgangslage vor dem Derby?

Gastgeber 1. CfR Pforzheim war aufgrund von positiven Corona-Fällen beim Gegner FV Lörrach-Brombach am vergangenen Wochenende spielfrei. Die Elf von Fatih Ceylan konnte bisher zwei Begegnungen für sich entscheiden, kassierte bereits vier Niederlagen. Das große Manko? Ähnlich wie beim FCN ließ auch der CfR zu viele Torchancen ungenutzt. Der FC Nöttingen feierte beim 2:1 gegen die Sport-Union Neckarsulm nach zuvor fünf Niederlagen zuletzt seinen zweiten Saisonsieg, tankte ein wenig Selbstvertrauen. „Ich komme aus Pforzheim, wohne ums Eck. Daher habe ich richtig Bock darauf, das Derby zu spielen“, sagte William Heers, Defensivspieler des FCN, nach dem Heimsieg am vergangenen Freitag.

Worauf wird es an diesem Mittwochabend ankommen?

„In diesem Spiel ist jeder motiviert. Über die Motivationsschiene werden wir daher nicht mehr viel rausholen können. Wir werden vielleicht eher versuchen, ein wenig Druck rauszunehmen“, sagt Nöttingens Co-Trainer Reinhard Schenker, der gemeinsam mit Metin Telle die Mannschaft coachen wird, da sich Interimstrainer Michael Wittwer im Urlaub befindet. Das betont auch Ceylan. „Nöttingen ist auch ganz sicher keine Laufkundschaft. Sie stehen – wie wir auch – unverdient da unten, spielen eigentlich guten Fußball“, sagt der CfR-Coach. Und so banal das klingen mag: „Es wird entscheidend sein, wer endlich das Tor trifft und seine Chancen nutzt.“ Die Gäste aus Remchingen hoffen derweil darauf, „wieder den Fußball präsentieren zu können, für den der FC Nöttingen steht“, so Schenker. Will heißen: Teamgeist, geschlossenes Auftreten, kämpfen bis zum Umfallen, „verbunden mit einem koordinierten Spielaufbau und dem schnellen Spiel in die Tiefe“. Nöttingens Co-Trainer rechnet mit „einem engen Spiel, in dem am Ende auch die Tagesleistung entscheidend sein wird“.

Welchen Stellenwert nimmt das Derby ein?

Einen großen, keine Rede von „ein Spiel wie jedes andere“. Das wissen sowohl Pforzheims Trainer Ceylan als auch Schenker aus eigener Erfahrung. „Zu meiner aktiven Zeit habe ich selber einige Derbys gespielt. Auch für die Fans, die Leute beider Vereine, ist das wichtig. Von daher wissen wir um die Bedeutung“, so Schenker. Ähnlich formuliert es auch Ceylan. „Das ist eine ganz besondere Atmosphäre, da ist richtig Adrenalin im Körper“, sagt er. „Für ein Derby ist das auch richtig so – es soll ja auch für die Zuschauer spannend und emotional sein.“ Die Jungs, betont er, kennen sich alle untereinander. „In diesen 90 Minuten wird es keine Freundschaft geben auf dem Platz“, sagt Ceylan, „aber hinterher geben wir uns alle wieder die Hand“.

Wie sieht es personell bei beiden Clubs aus?

Der CfR wird, abgesehen vom rot-gesperrten Kapitän Maurizio Macorig, auf den kompletten Kader setzen können. Damit hat Ceylan einmal mehr die Qual der Wahl. Die Verletztenliste der Nöttinger hat sich im Vergleich zum Neckarsulm-Spiel nicht verändert. In Mario Bilger, Niklas Hecht-Zirpel und Holger Fuchs fehlen erfahrene Kräfte, außerdem müssen Ion-Paul Fratea und David Trivunic passen.

Wie haben sich beide Vereine vorbereitet?

Nöttingens Co-Trainer Reinhard Schenker hat sich die vergangenen drei Spiele des CfR „intensiv angeschaut. Auch, um Zufälle zu vermeiden“, wie er sagt. Die Pforzheimer starten aufgrund des unverhofft freien Wochenendes unterdessen relativ ausgeruht in die Partie. Das Team hatte am Samstag und Sonntag frei, zuvor und zu Beginn der Woche hat man sich dann intensiv vorbereitet. „Die Trainingseinheiten waren gut, da haben wir das Tor auch getroffen – das machen wir hoffentlich auch im Spiel“, sagt Ceylan und lacht. „Wir wissen, dass Nöttingen zum Beispiel mit Tolga Ulusoy und Timo Brenner einen erfahrenen Stamm hat, dazu einige talentierte Nachwuchsspieler. Aber das spielt für uns keine Rolle. Wir müssen mit dem Kopf zu 100 Prozent präsent sein. Heiß sind die Jungs auf jeden Fall.“

Wie gingen die letzten Duelle aus?

In der vergangenen Saison 2020/21 kam es coronabedingt zu keinem Aufeinandertreffen. 2019/20 entschied der 1. CfR Pforzheim das Hinspiel in Nöttingen mit 3:0 für sich, das Rückspiel fand ob der Pandemie nicht statt. 2018/19 gab es in Nöttingen ein 1:1-Unentschieden, das Rückspiel im Holzhof gewann der FCN mit 2:0.

Was haben die Besucher zu beachten?

Der CfR rechnet mit rund 1.000 Zuschauern. Entsprechend öffnen sich die Stadiontore bereits um 17 Uhr. Die Besucher müssen sich per Luca-App registrieren oder ausliegende Kontaktformulare ausfüllen. Zugelassen sind nur Zuschauer, die vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet (maximal 24 Stunden vorher) sind. Für Kurzentschlossene gibt es direkt vor dem Stadion Corona-Schnelltests, in Zusammenarbeit mit der Stadt Pforzheim und dem Land Baden-Württemberg kommt außerdem ein Impf-Bus zum Stadion. Wer möchte, kann sich von 14 bis 19.30 Uhr ohne Terminvergabe direkt vor dem Stadion impfen lassen.

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