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Sieben-Tore-Spektakel

1. CfR Pforzheim spielt sich im Oberliga-Derby in Nöttingen in einen Rausch

Zum zweiten Mal im neunten Vergleich hat der 1. CfR Pforzheim ein Derby in der Fußball-Oberliga gegen den FC Nöttingen gewonnen. Und wie.

CfR Pforzheimer Spieler feie–rn vor ihren Fans2
Blau-weißes Jubelmeer: Die Spieler des 1. CfR Pforzheim feiern vor ihren Fans ausgelassen den Sieg – es war erst der zweite Derbyerfolg im neunten Lokalduell. Allein in der zweiten Halbzeit trafen die Pforzheimer fünfmal ins Nöttinger Tor. Foto: Harry Rubner

Was für ein Oberliga-Derby: Abseits des Rasen bibberten die offiziell 926 Zuschauer am Freitagabend ob der klirrenden Kälte. Auf dem Platz lieferten die Fußballer des FC Nöttingen und des 1. CfR Pforzheim ein Feuerwerk ab.

Am Ende verwandelten die Gäste einen 0:2-Pausenrückstand noch in einen 5:2-Sieg. Es war erst der zweite Derbyerfolg der Pforzheimer im neunten Aufeinandertreffen. Der Gastgeber kassierte hingegen seine erste Niederlage in diesem Jahr.

Positive Nachrichten hatten die Nöttinger zunächst vor dem Anpfiff zu verkünden. Kapitän Timo Brenner, der am Sonntag seinen 32. Geburtstag feiert und der im Sommer 2009 sein erstes Spiel für die Remchinger bestritt, verlängerte seinen Vertrag bei den Lila-Weißen um weitere zwei Jahre.

Die ersten guten Chancen hat der 1. CfR Pforzheim

Positiv verlief auch die erste Halbzeit für die Nöttinger. Zumindest ab der 20. Minute. Denn zuvor waren es die Gäste gewesen, die bei Schneetreiben die ersten Chancen besaßen.

Nach vier Minuten scheiterte zunächst Willie Sauerborn an FCN-Keeper Andreas Dups, wenig später verzog Salvatore Catanzano. Nach rund einer Viertelstunde war es William Heers, der den einschussbereiten CfR-Angreifer Noah Lulic gerade noch am Führungstreffer hinderte. Über einen Rückstand mit ein, zwei Treffern hätte sich der FCN nicht beschweren können.

Für den FCN schien das ein Weckruf. Eray Gür erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, schaltete blitzschnell um, bediente Ernesto De Santis, der den Ball zu Jimmy Marton durchrutschen ließ. Dieser überwand Kevin Rombach mühelos zur Führung (23.).

Die erste Halbzeit war ein Wechselbad der Gefühle.
Volker Grimminger, Trainer 1. CfR Pforzheim

Als Achillesferse erwies sich Pforzheims rechte Seite. Mit einem einfachen Pass von Mario Bilger in die Tiefe auf De Santis war die Defensive überspielt. Und bei der Hereingabe auf Nikolaos Dobros hatte dieser viel Platz, netzte zum 2:0 ein (28.). „Die erste Halbzeit war ein Wechselbad der Gefühle. Wir sind gut ins Spiel gekommen. Dann war aber die Klasse und Routine von Nöttingen da, sie hatten das Spiel im Griff“, so CfR-Coach Volker Grimminger.

1. CfR Pforzheim kommt stark verändert aus der Kabine

Doch die Pforzheimer kamen nach der Halbzeitpause zurück. Und wie. Die Körperspannung- und sprache war eine andere, der Anschluss von Sauerborn, der per Kopf vor Dups an den Ball kam, spielte in die Karten (51.).

Der CfR witterte seine Chance und belohnte sich mit einem Traumtor von Robin Münst. Dieser nahm nach einem abgewehrten Ball in die Mitte aus 22 Metern Maß und traf sehenswert zum 2:2-Ausgleich (57.). Die Partie war wieder offen und der Gast längst auf Temperatur.

Dann sind alle Dämme gebrochen und der CfR hat sich in einen Rausch gespielt.
Metin Telle, der Cheftrainer Reinhard Schenker vertrat

Binnen elf Minuten drehte der CfR das Spiel dann komplett. Eine Hereingabe von Catanzano drückte erneut Sauerborn aus kurzer Distanz über die Linie (62.). Nöttingen war geschockt.

Oder, wie Metin Telle später sagte: „Dann sind alle Dämme gebrochen und der CfR hat sich in einen Rausch gespielt.“ Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung erhöhte Marco Rienhardt auf 4:2 (72.), in der 75. Minute sorgte er für den Endstand. Der Rest war ein Jubelmeer aus weiß und blau.

An ein 5:2 hat sicher keiner gedacht.
CfR-Coach Grimminger über die Höhe des Sieges

„Wir haben verdient verloren, weil wir nicht gierig genug in den Zweikämpfen waren“, so Telle. Umso mehr freute sich Grimminger über seinen ersten Derbysieg und das höchste Ergebnis in den bisherigen Vergleichen. „Wir haben in der Halbzeit an den Glauben und den Willen der Jungs appelliert. An ein 5:2 hat sicher keiner gedacht. Aber mich freut, dass man nach einem 0:2 wieder aufsteht.“

FC Nöttingen: Dups – Heers, Brenner, Trivunic, Bilger, Ulusoy, Hauser (69. Di Piazza), De Santis, Marton, Gür (80. Kranitz), Dobros.

1. CfR Pforzheim: Rombach – Di Biccari (77. von Nordheim), Macorig, Gudzevic, Sheron, Türköz, Latifovic (89. Baloglu), Münst, Catanzano (69. Rienhardt), Lulic, Sauerborn (84. Kahriman).

Schiedsrichter: Hildenbrand (Wertheim), Zuschauer: 926.

Tore: 1:0 Marton (23.), 2:0 Dobros (28.), 2:1 Sauerborn (51.), 2:2 Münst (57.), 2:3 Sauerborn (62.), 2:4 Rienhardt (72.), 2:5 Rienhardt (75.).

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