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Fußball-Oberliga

CfR Pforzheim und FC Nöttingen: Nach der Saison ist vor der Saison

Die Spielzeit 2021/22 ist für die Fußball-Oberligisten Pforzheim und Nöttingen seit zwei Wochen zu Ende. Doch es geht Schlag auf Schlag weiter.

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Umkämpft: Erwartungsgemäß zur Sache ging es in den Duellen zwischen dem 1. CfR Pforzheim (links Denis Gudzevic, gegen Nikolaos Dobros) und dem FC Nöttingen. Noch in diesem Jahr steht in der neuen Spielzeit das Wiedersehen an. Foto: Harry Rubner

Viel Zeit, die abgelaufene Spielzeit intensiv zu analysieren, blieb nicht. Für die Vereinsverantwortlichen des 1. CfR Pforzheim und des FC Nöttingen gilt es eher, den Blick auf das zu richten, was kommt. Schließlich steht die Spielzeit 2022/23 bereits in den Startlöchern. Schon am 6. August rollt der Ball wieder, wenn zur 45. Spielzeit in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg angepfiffen wird.

Was beim CfR und FCN mit Blick auf die vergangene Runde künftig besser oder anders werden muss, woran in der Vorbereitung gearbeitet werden soll und inwieweit sich das Personal noch ändert, fasst unser Redaktionsmitglied Frank Seyen zusammen.

Wie fällt nach Platz fünf für den CfR und Tabellenrang sieben für den FCN das Zeugnis der vergangenen Runde aus?

Volker Grimminger, der ebenso wie Reinhard Schenker beim FCN im Winter dieses Jahres übernahm, ist mit dem Abschneiden zufrieden. „Ich wollte, dass wir den sechsten Platz verbessern. Das haben wir geschafft“, so der CfR-Coach, der nach dem 19. Spieltag auf Fatih Ceylan gefolgt war. Von einer „ordentlichen Saison“ spricht auch Schenker, der das Amt von Michael Wittwer übernommen hatte. Nach einer schwierigen Hinrunde und mit Beginn der Vorbereitung im Winter auf die Rückserie, sei „viel Druck auf dem Kessel gewesen“. Nöttingens Abstand zu einem Abstiegsplatz betrug lediglich zwei Punkte. „Das war in den Köpfen der Spieler und das hat man auch gespürt“, so Schenker. Für die Remchinger war die Situation eine ungewöhnliche, „da es die Spieler von uns ja eher gewohnt sind, erfolgreich zu sein und im oberen Drittel zu stehen“. Nach einem verkorksten Start habe man „das Ding dann aber doch noch ganz gut hingedreht“.

Wie war es für Volker Grimminger und Reinhard Schenker, erstmals allein als Cheftrainer in der Verantwortung zu stehen?

„Es war anstrengend, hat aber besser geklappt als geplant“, so Grimminger. „Es kamen viele Aufgaben auf mich zu, die ich so nicht auf dem Schirm hatte. Aber es hat Spaß gemacht.“ Der CfR sei homogen und familiär aufgestellt. Alle hätten die Vision, den Verein Schritt für Schritt nach vorne zu bringen. „Auf soliden Beinen und ohne Hirngespinste“, wie Pforzheims Trainer betont. Auch Schenker beschreibt seine Cheftrainer-Rolle als „sehr intensiv. Das war mir aber bewusst, zumal auch ich detailversessen bin und immer das Maximum herausholen will“. Dennoch, das sagen beide Trainer, habe der Job aber auch eine Menge Spaß gemacht.

Mit welchen Gefühlen geht man in die neue Saison, die am 6. August beginnt?

Die Vorfreude ist groß. Grimminger sagt, er habe sich einen Einblick davon verschaffen können, „was noch fehlt, was die Mannschaft schon kann und zu was sie imstande ist“. Schenker dürfte diese Aussage vermutlich ebenfalls so unterschreiben. „Ich freue mich total auf die Saison mit dem teilweise neuen Kader“, sagt er.

Was muss besser werden als zuletzt?

Bei den Pforzheimern ganz klar die Chancenverwertung. Das weiß auch der Coach. „Wir trainieren das ,Nach-vorne-spielen’ und Kreieren von Torchancen. Aber unser großes Manko ist, dass wir mit zu vielen Gelegenheiten zu fahrlässig, leichtsinnig, teils arrogant – einfach zu blauäugig – umgehen“, so Grimminger. Immerhin: Die Mannschaft sei noch jung und unerfahren. Positiv sei, dass man auch gegen Teams wie Freiberg oder die Kickers Chancen kreiert habe. Grimminger: „Das muss man erst mal schaffen.“ Beim FC Nöttingen wird das Hauptaugenmerk diesen Sommer dem Defensivverhalten gelten. „Das gesamt-mannschaftliche Verteidigen muss sich definitiv ändern“, sagt Schenker. Ideen, was die künftige Kompaktheit anbelangt, habe er bereits. Auch taktische Veränderungen schließt er nicht aus. „Es wird Dinge geben, die wir verändern müssen.“ Ein weiterer Punkt der künftigen Arbeit soll das Spiel mit Ball gegen tiefstehende Gegner sein.

Wie sehen die Personalplanungen beider Clubs aus?

Beim CfR ist Volker Grimminger mit dem Spielermaterial zufrieden. „Unser Kader ist voll, das passt.“ Für das Tor kommen Yusuf Tirso und Mateo Drljo infrage, zudem werde nach einem dritten Keeper Ausschau gehalten. „Dann ist der Konkurrenzkampf eröffnet“, sagt Pforzheims Coach. Die Neuzugänge passen seiner Ansicht nach ebenso und würden den notwendigen Tick an Erfahrung mitbringen. Auf Suche und in Gesprächen befinden sich auch die Nöttinger. Ausschau wird nach Spielern für die Innenverteidigung und die offensiven Flügel gehalten. Auch ein Torhüter soll noch kommen, ebenso ein Offensivakteur.

Wann geht es wieder los? Und wie bereiten sich die Spieler vor?

Beide Vereine, sowohl der CfR als auch der FCN, wollen am 1. Juli mit der Vorbereitung loslegen. Für die fußballlose Zeit haben die Pforzheimer Kicker detaillierte Pläne erhalten. „Generell soll alles ein bisschen professioneller werden“, verrät Grimminger. Neben trainingstechnischen Inhalten soll künftig mehr Wert auf die Ernährung gelegt werden. In Nöttingen durften die Spieler mit Beginn der Pause erst einmal die Füße hochlegen und gar nichts machen. „Natürlich haben sie Pläne bekommen. Aber es ist wichtig, dass sie sich nach so einer extrem langen Saison mit 38 Spielen auch mal ausruhen“, betont Schenker. Der Körper sei nach der langen Corona-Pause eine solche Belastung womöglich gar nicht mehr gewohnt gewesen. Im Vorfeld des Trainingsstarts steht aber auch beim FCN eine individuelle, „kurze, knackige Laufvorbereitung“ an. Wenngleich diese kürzer ausfallen werde als dies in der Vergangenheit der Fall war.

Wie viele Teams gehören in der Saison 2022/23 der Oberliga Baden-Württemberg an? Und wer sind die neuen Gesichter?

Nur noch 18 statt bisher 20. Neu in der Oberliga sind künftig Regionalliga-Absteiger SG Sonnenhof Großaspach sowie die Aufsteiger ATSV Mutschelbach (Verbandsliga Nordbaden), Offenburger FV (Verbandsliga Südbaden) und FSV Hollenbach (Verbandsliga Württemberg). Der letzte freie Aufstiegsplatz wird zwischen dem FC Denzlingen (Südbaden) und dem FC Holzhausen (Württemberg) ausgespielt.

Welche Termine sollten sich die Fußballanhänger in der Oberliga in jedem Fall freihalten?

Der 34. und in der Regel mit Spannung erwartete letzte Spieltag steigt am 27. Mai 2023. Das erste Aufstiegsspiel in der Relegation ist an Fronleichnam angesetzt.

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