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Pokal-Hit als Härtetest

Der SV Spielberg geht mit Pokal-Schwung in die neue Verbandsliga-Saison

Im Achtelfinale des Fußball-Verbandspokals trafen die Liga-Rivalen SV Spielberg und FC Friedrichstal aufeinander. Turbulent war nicht nur die Nachspielzeit.

Geckle Fabian und seine Teamkollegen des SV Spielberg beim Torjubel.
Spielberger Pokalfreude: Im Viertelfinale des Verbandspokals setzten sich die Karlsbader nicht zuletzt dank Fabian Geckle Fabian (dritter von links) gegen Ligarivale FC Friedrichstal durch. Foto: Harry Rubner

Mit Pokal-Schwung startet der SV Spielberg am kommenden Samstag (19. August) in die neue Saison der Fußball-Verbandsliga. Der FC Friedrichstal dagegen schrammte am Viertelfinale im Verbandspokal knapp vorbei: Nach einer rasanten Pokalpartie triumphierte Spielberg dank des Last-Minute-Tores von Goalgetter Fabian Geckle mit 5:4 (2:2), steht damit als einziger Vertreter aus dem Fußballkreis Karlsruhe in der Runde der letzten Acht und kann noch vom Cup-Triumph träumen.

In der Partie der beiden Verbandsligisten hatte Jonathan Babari erst zu Beginn der Nachspielzeit zum 4:4 für die Gäste ausgeglichen, Geckle rettete sein Team dann kurz darauf aber vor der Verlängerung. Geckle war es auch, der nach der Führung von Julius Reinbold (7.) schnell für den Favoriten per Strafstoß nachgelegt hatte (9.).

Und plötzlich rennst du einem Rückstand hinterher.
Yannick Rolf
Trainer des SV Spielberg

„Die Jungs haben Moral bewiesen“, sagte Spielbergs Trainer Yannick Rolf, dessen Team es aber „unnötig spannend“ gemacht habe: „Wenn du nach zehn Minuten 2:0 führst, darfst du eigentlich nichts mehr anbrennen lassen.“ Zu viele Chancen habe seine Mannschaft nach dem 2:0 und im späteren Verlauf des Spiels liegengelassen, „und plötzlich rennst du einem Rückstand hinterher“, sagte Rolf mit Blick auf das zwischenzeitliche 2:3.

Denn Friedrichstal nutzte die sich bietenden Konterchancen. Erst durch einen Doppelpack von Ali Dönmez (21., 23.) und nach der Pause durch Simon Punge (65.) zur Führung. Alexander Schoch (73) und Claudio Ritter (82) drehten die Partie wieder zugunsten der Spielberger, die nach der dramatischen Schlussphase dann als Sieger den Platz verließen.

Auch Gästecoach Nicolas Schmidt hob hernach die Moral seiner jungen Mannschaft hervor, „die ist unglaublich, Wahnsinn“, sagte er. Auf der anderen Seite stünden jedoch die individuellen Fehler, „daran müssen wir arbeiten und die müssen wir abstellen“.

Pokal-Flow will Spielberg mit in die Punkterunde nehmen

Den Pokal-Flow will der SVS nun auch in die neue Verbandsliga-Runde mitnehmen, in der die Punkteausbeute erneut gesteigert werden soll. Gelinge das, „dann werden wir wieder ganz oben mitspielen“, sagt Trainer Rolf. Unter seiner Regie verbuchte der SVS in der Saison 2021/22 in 30 Spielen 65 Zähler (2,16/Spiel), wurde Zweiter – scheiterte aber in der Aufstiegsrelegation.

In der vergangenen Runde kam Spielberg in 32 Partien auf 72 Punkte (2,25/Spiel), was allerdings hinter Meister VfR Mannheim (79) und 1. FC Mühlhausen (73 Punkte) „nur“ zu Platz drei reichte. Also lautet Spielbergs diesjähriges Saisonziel ganz einfach: noch stärker punkten. Wenn seine Mannschaft das schaffe, „beschäftigen wir uns mit dem, was dann kommt“, sagt Rolf.

Mit der Vorbereitung inklusive der bisherigen Pokalmatches ist Rolf zufrieden. „Wir sind als Mannschaft zusammengerückt und -gewachsen“, sagt Rolf. Die Kaderplanung für die neue Saison, die für den SVS beim VfB Eppingen beginnt, hatte Spielbergs Sportlicher Leiter Jürgen Szilard schon im Winter eingeleitet: mit der Verpflichtung von Julius Reinbold (1. CfR Pforzheim) und des jungen Torhüters Brian Graehl (Amicitia Viernheim U19). Fünf Abgänge verzeichnete der Club.

FC Friedrichstal hat riesigen Umbruch hinter sich

Der FC Friedrichstal, der am Sonntag (15 Uhr) gegen Waldhof Mannheim II startet, hat dagegen einen riesigen Umbruch hinter sich. 15 externe Neuzugänge (zwei Torhüter und 13 Feldspieler) begrüßte der Club im Stutenseestadion, bei zehn Abgängen. Mit Nikolas Gucanin und Leon Kistner aus dem eigenen Nachwuchs (beide 19) und einem Altersdurchschnitt von circa 20 Jahren ist Friedrichstals Kader vielleicht der jüngste in der höchsten Spielkasse des Badischen Fußballverbandes.

Deshalb steht für den FCG-Coach Schmidt „die Entwicklung unserer Mannschaft“ als Saisonziel ganz weit oben. Klar: Höchste Priorität genießt der Klassenverbleib. Der aber sei nur möglich, „wenn wir uns, natürlich auch individuell, in erster Linie jedoch als Team steigern und Geschlossenheit aufs Spielfeld bringen“, so Schmidt.

Wermutstropfen einer an sich guten Vorbereitung ist die schwere Verletzung und der langfristige Ausfall von Silas Fischer. Der defensive Mittelfeldspieler, als Sechser eine zentrale Figur im Team von Schmidt, zog sich im Drittrundenspiel des FCG beim SV Langensteinbach einen Kreuzbandriss zu. Personell nachlegen wird Friedrichstal nicht. „Diesen herben Verlust müssen und werden wir mannschaftsintern kompensieren“, sagt Schmidt.

Neuzugänge SV Spielberg: Amadou Bah (FC Fatihspor Pforzheim), Bill Jason Bailey (TB Jahn Zeiskam), Vincent Beck (SV Sandhausen U19), Sean Celik (SG Heidelberg-Kirchheim U19), Martin Kramer (ATSV Mutschelbach; als spielender Co-Trainer).

Neuzugänge FC Friedrichstal: Darrel Nathan Ang, Bryan Faith (VfL Neckarau), Jonathan Babari, Nico Kremer (beide FC Kirrlach), Safan Can Boran (KSC U19), Alphan Demir (SV Langensteinbach), Ali Dönmez (FCA Walldorf U19), Leon Kistner, Nikolas Gucanin (beide eigene U19), Valentin Hess (ATSV Mutschelbach), Etienne Köhler (Spvgg Ketsch), Stylmila Akakpo Kouassi (Fortuna Kirchfeld), Josip Kujundzic (FC Nöttingen U19), Collins Osayande (SV Herxheim), Hüseyin Pektas (Amicitia Viernheim U19), Enis Qollaki (SV Philippsburg), Flavio Ratzel (FC Östringen).

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