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Karlsruhes starker Heim-Abschluss

Vizemeisterlicher Kraftakt: Baden Volleys haben Platz zwei sicher

Die Baden Volleys weisen Rivale Hammelburg in die Schranken und sind nicht mehr von Platz zwei in der Zweiten Volleyball-Bundesliga Süd zu verdrängen. Die Meisterschaftsfrage aber wird zu einer Hängepartie.

Lukas Jaeger (SSC) am Ball.

GES/ Volleyball/ 2. Bundesliga-Sued: Baden Volleys SSC Karlsruhe - TV / DJK Hammelburg, 24.04.2021 --
Erfolgreicher Heim-Abschluss: Außenangreifer Lukas Jaeger und die Baden Volleys setzten gegen die TC/DJK Hammelburg noch einmal ein Ausrufezeichen. Foto: Helge Prang/GES

Es ist kurz vor acht am Samstagabend, als Antonio Bonelli die Fäuste ballt, die angewinkelten Arme immer wieder vor und zurückschiebt und in diesem Moment Unumstößliches in die OHG-Sporthalle brüllt: „Vizemeister!“

Gerade eben hatten die von Bonelli trainierten Baden Volleys auch den zweiten Satz in Duell mit dem Rivalen TV/DJK Hammelburg gewonnen und damit zumindest für eine Entscheidung in der Zweiten Liga gesorgt, deren Saison aufgrund von Corona-Fällen auf den letzten Metern noch einmal in die Länge gezogen wird.

Glattes 3:0 in einem hochklassigen Match

Selbst bei einem 3:2-Erfolg hätten die Gäste, für die es bereits das letzte Spiel gewesen ist, die Karlsruher nicht mehr von Platz zwei verdrängen können. Aber nach dem 0:2 ist die Spannung in einem hochklassigen Zweitliga-Match draußen, der Widerstand von Hammelburg gebrochen. „Das war richtig, richtig gut“, sagt Bonelli zu seinen Spielern, die er nach dem 3:0 (25:22, 25:19, 25:15) noch einmal um sich sammelt.

Sebastian Sent, der den angeschlagenen und etatmäßigen Zuspieler Fabian Schmidt, stark vertreten hat, fasst den Heim-Abschluss der SSC-Volleyballer so zusammen: „Ein geiles Spiel! Ich glaube, so kann man das kurz und präzise sagen.“ Nicht nur Sent streicht nach getaner Arbeit die Teamleistung heraus. „Die Mannschaft hat einen krassen Willen gezeigt“, urteilt der 33-Jährige.

In der Titelfrage jetzt zunächst nur Zuschauer

Und was heißt der 23. Saisonsieg nun für die weiter offene Titelfrage? „Schauen wir mal“, sagt Bonelli mit einem Grinsen. Wann die Meisterschafts-Entscheidung fällt, ist offen. Konkurrent TSV Grafing, den die Volleys durch den Erfolg über Hammelburg wieder von Platz eins verdrängt haben, war am Wochenende zum Zuschauen gezwungen.

Die Bayern haben allerdings noch zwei Spiele - und das gegen vermeintlich leichte Gegner. „Aber auch die müssen sie erst mal gewinnen“, sagt Bonelli. Zunächst jedoch sind die Volleys in der Zuschauerrolle, da das für den 1. Mai angesetzte Spiel in Leipzig verschoben werden muss. Auch die Sachsen hat das Virus erwischt.

Zumindest haben die Karlsruher so Zeit, ihre Wunden zu lecken. Außer Angreifer Felix Roos, der schon länger verletzt fehlt, musste Bonelli zum Heimabschluss auf die Mittelblocker Leon Zimmermann und Jonathan-Leon Finkbeiner verzichten, Schmidt kam nur mal kurz auf das Feld. Auch Julian Schupritt war leicht angeschlagen, für ihn hat Philipp Scholz begonnen, der seine Sache ebenso gut erledigt hat wie Sent.

Trotz der Ausfälle haben die Fans vor dem Live-Stream von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe gesehen. „Beide Teams haben noch mal richtig einen rausgehauen“, betont Bonelli später. Mit ausschlaggebend für den Erfolg der Volleys ist, dass die Hausherren Hammelburgs schärfste Waffe, den bulligen Angreifer Lorenz Karlitzek, weitgehend neutralisieren.

Volleys-Matchplan geht voll auf

Am Netz blocken die SSC’ler immer wieder Versuche des bulligen Angreifers der Gäste, die zuvor zehn Siege in Folge aneinander gereiht hatten. „Wenn er hinten war, haben wir ihn mit kurzen Angaben aus dem Spiel genommen“, sagt Bonelli - glücklich über seinen so gut aufgegangenen Matchplan. Zudem schafft es sein Team fast immer, längere Aufgabenserien von Karlitzek zu verhindern, bei den brachialen Angaben des Hammelburgers ein weiteres Pfund an diesem Abend.

„Entscheidend war letztlich der erste Satz“, sagt Sent. Der ist bis zum 22:22 so eng wie umkämpft, erst ganz zum Schluss erweisen sich die Karlsruher als einen Tick präsenter und durchsetzungsstärker. Dies gilt auch für den zweiten Durchgang, in dem die Hausherren immer wieder auch längere Ballwechsel mit dem Glück des Tüchtigen für sich entscheiden.

Jens Sandmeier zum elften Mal „Bester Spieler“

Zwischenzeitlich scheint der Faden bei den Gästen schon ganz gerissen, lagen die Volleys mit 19:13 vorne - nach einer Auszeit aber kommen die Hammelburger wieder heran. Den kurzen Lauf stoppt Volleys-Kapitän Jens Sandmeier, der im vierten Versuch zum 20:16 punktet, wenig später auch gleich den ersten Satzball zur sicheren Vizemeisterschaft verwertet und zum elften Mal die goldene Plakette als „Bester Spieler“ entgegennehmen darf.

Die große Sause anlässlich des sicheren zweiten Platzes bleibt im Lager des Vizemeisters der Vorsaison aus bekannten Corona-Gründen aus. „Aber ich denke schon, dass wir jetzt das eine oder andere Bier trinken“, meint Sebastian Sent.

Offene Titelfrage

Mit dem 3:0 über den TV/DJK Hammelburg haben die Baden Volleys SSC Karlsruhe Platz zwei in der Zweiten Volleyball-Bundesliga Süd sicher - und ihre Mini-Meisterschaftschance gewahrt. In der aktuellen Tabelle rangiert das Team von Trainer Antonio Bonelli wieder auf Platz eins (27 Spiele/66 Punkte)vor dem TSV Grafing (26/65), dessen Partie beim TV Bliesen wegen eines Covid19-Falls beim Gegner ausgefallen war. Gewinnt Grafing das Nachholspiel beim Abstiegskandidat und seine Partie kommenden Samstag gegen die TuS Kriftel (Tabellen-11.), sind die Bayern Meister. Die Volleys können zunächst nur zuschauen: Das für den 1. Mai geplante letzte Auswärtsspiel in Leipzig muss vertagt werden, auch die Sachsen sind derzeit in Quarantäne. Leipzig (7.) hat noch vier Partien offen, frühestens in drei Wochen wird das Volleys-Spiel stattfinden. Es sei denn, Grafing liegt uneinholbar vorne und man verzichtet auf die Partie.

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