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OB Mentrup fordert Disziplin

Kommt in Karlsruhe eine Maskenpflicht auf dem Marktplatz?

Oberbürgermeister Frank Mentrup sind die vielen Regelverstöße gegen die Corona-Vorgaben auf öffentlichen Plätzen ein Dorn im Auge. Nun bringt er eine unpopuläre Maßnahme ins Spiel.

Impfzentrum in der Karlsruher Schwarzwaldhalle
Durch Impfungen wie in der Schwarzwaldhalle kann die Corona-Pandemie in naher Zukunft vielleicht in den Griff bekommen werden. Foto: Jörg Donecker

Als verschärfende Ergänzung zur Bundesnotbremse bringt der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) erneut eine Maskenpflicht für die Fußgängerzone, den Marktplatz, den Werderplatz sowie beliebten Parks wie die Günther-Klotz-Anlage ins Spiel

„Noch haben es die Bürger selbst in der Hand“, betont Mentrup bei seiner wöchentlichen Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Situation. Wenn die Disziplin der Karlsruher bei schönem Wetter am Wochenende aber „mäßig bis unterirdisch“ sei und Abstände und Kontaktbeschränkungen häufig ignoriert würden, werde er Anfang der kommenden Woche die Maskenpflicht-Karte als kommunales Mittel zur Senkung der Infektionszahlen ziehen.

In Karlsruhe liegt die 7-Tages-Inzidenz seit einiger Zeit bei etwa 150. Echte Lockerungen und Öffnungsperspektiven sind wegen der bundesweiten Regelungen voraussichtlich erst ab einem Wert von dauerhaft unter 100 möglich.

„Das muss doch unser aller Ziel sein“, appelliert Mentrup an die Stadtgesellschaft. Martin Wacker und sein Team der Karlsruhe Marketing und Event GmbH arbeiteten deshalb bereits an möglichen Öffnungsszenarien.

32 Corona-Infektionen bei Schnelltests an Schulen in Karlsruhe entdeckt

Etwa 20 Prozent der Neuinfektionen sind nach den Erhebungen des Gesundheitsamts mittlerweile auf Kinder und Jugendliche zurückzuführen – Tendenz steigend. Dabei zeigt offenbar auch die Testpflicht an Schulen erste Wirkung.

In den ersten drei Tagen seit der Einführung der Testpflicht wurden nachweislich bereits 32 positive Corona-Infektionen an Karlsruher Schulen durch Schnelltests entdeckt. An Kitas sei die Einführung von Testsystemen dagegen wegen mangelnder Kapazitäten derzeit mit Problemen verbunden, so Mentrup.

In den Kliniken ist die Situation nach Einschätzung des Verwaltungsstabs weiter angespannt. Weil keine freien Intensivbetten mehr zu Covid-Betten umfunktioniert werden können, stellen die Karlsruher Krankenhäuser laut Mentrup bereits die Weichen für mögliche Verlegungen von Intensivpatienten in andere Kliniken im Land oder in Rheinland-Pfalz.

Auch an den Karlsruher Impfzentren sind Kapazitätsgrenzen erreicht

Für Entspannung können nach Einschätzung von Sozialdezernentin Bettina Lisbach (Grüne) die guten Fortschritte bei der Impfkampagne sorgen.

Nach dem schleppenden Beginn der Kampagne sind die Kapazitätsgrenzen des Regionalen Impfzentrums in der Messe Karlsruhe mit 1.500 Impfungen täglich und des Kreisimpfzentrums in der Schwarzwaldhalle mit 750 pro Tag mittlerweile erreicht.

Bislang wurden in den Karlsruher Impfzentren rund 150.000 Dosen Impfstoff verabreicht, dazu kommen noch knapp 28.000 Dosen der mobilen Impfteams sowie rund 7.000 Impfungen bei den Hausärzten.

Wenn künftig mehr Impfstoff geliefert und die Priorisierung wie angekündigt ab Juni aufgehoben wird, müssen die Kapazitäten in den Karlsruher Impfzentren deutlich erhöht werden. „Das ist durch zusätzliches Personal und eine Ausweitung der Öffnungszeiten sicherlich möglich“, betont Lisbach. „Gleichzeitig müssen aber auch Hausärzte und Betriebsärzte für Entlastung sorgen.“

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