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Nachfolger von Martin Wolff gesucht

Dreikampf um den Chefsessel: Auch Brettens Bürgermeister Michael Nöltner bewirbt sich um den OB-Posten

Ein Trio bewirbt sich um das Brettener Oberbürgermeisteramt. Michael Nöltner, amtierender Bürgermeister der Melanchthonstadt, hat seinen Hut in den Ring geworfen. Zuvor hatten bereits Nico Morast und Jana Freis ihre Bewerbung offiziell gemacht.

Michael Nöltner steht vor dem Brettener Rathaus.
Mit Brettens Bürgermeister Michael Nöltner gibt es nun einen dritten Bewerber für den Chefsessel im Rathaus. Der amtierende Oberbürgermeister Martin Wolff legt sein Amt vorzeitig am 30. September nieder. Foto: Christof Bindschädel

Aus dem Zweikampf wird ein Dreikampf: Michael Nöltner bewirbt sich um das Amt des Brettener Oberbürgermeisters. Bevor der amtierende Bürgermeister der Melanchthonstadt seine Kandidatur am Dienstag, 19. März, offiziell bekannt gegeben hat, hatten schon Nico Morast, amtierender Bürgermeister von Massenbachhausen, und Jana Freis, Juristin mit Schwerpunkt im Verwaltungsrecht, mitgeteilt, dass sie sich für die Nachfolge von Amtsinhaber Martin Wolff bewerben. Der Noch-OB hatte Mitte Januar überraschend erklärt, dass er sein Amt vorzeitig am 30. September niederlegt.

„Es wäre mir eine besondere Ehre, mich nun als Oberbürgermeister für unsere Stadt einzusetzen“, erklärt Nöltner. Der 51-Jährige ist seit 2015 der „Erste Beigeordnete der Stadt Bretten“, wie es offiziell heißt.

Vor etwas mehr als einem Jahr wurde der Familienvater aus dem Stadtteil Neibsheim, der an den Universitäten Karlsruhe und Stuttgart Maschinenbau, Politikwissenschaft und Berufspädagogik studiert und sein Diplom erfolgreich abgeschlossen hat, als Brettener Bürgermeister wiedergewählt.

Mein Ziel ist es, Bretten noch lebenswerter und attraktiver zu gestalten.
Michael Nöltner
OB-Bewerber in Bretten

„Ich bin fest davon überzeugt, dass Bretten bereits eine herausragende Stadt ist, die ihren Bewohnern ein hohes Maß an Lebensqualität und Attraktivität bietet. Dennoch möchte ich mit eigenen, starken Akzenten dazu beitragen, diese Vorzüge weiter zu stärken und auszubauen“, betont Nöltner und fügt an: „Mein Ziel ist es, Bretten noch lebenswerter und attraktiver für seine Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.“

Schon 2017 liebäugelte Michael Nöltner mit einer OB-Kandidatur

Nöltner betont, dass er schon 2017, also vor rund sieben Jahren, mit sich gekämpft habe, als die Bewerbungsphase für die damalige OB-Wahl anstand. Er habe seinerzeit „aus Loyalität zum Amtsinhaber“ auf eine Kandidatur verzichtet, zumal er auch erst zwei Jahre zuvor zum Bürgermeister gewählt worden war. Doch einen Entschluss habe er damals gefasst, sagt Nöltner: „Für mich war klar, dass ich bei der nächsten OB-Wahl in Bretten antreten werde – und zwar unabhängig davon, wer sonst noch kandidiert.“

Der amtierende Bürgermeister möchte im Falle seiner Wahl zum neuen Rathauschef vor allem Wert auf mehr Transparenz legen, denn die komme derzeit augenscheinlich zu kurz: „Politik muss man erklären, denn Politik ist nicht immer leicht zu verstehen.“

Er möchte einerseits verstärkt die sozialen Medien, etwa Instagram oder Facebook, bedienen und so „direkt auf stark diskutierte Themen reagieren“. Andererseits sei es aber wichtig, dass man über die klassischen Medien, also die Tageszeitung vor Ort, politische Entscheidungen entsprechend publik macht und schwierige Sachverhalte erklärt.

Zwei der aus Nöltners Sicht wichtigsten Themen für die Melanchthonstadt in den kommenden Jahren sind die Gartenschau sowie der zweite Bauabschnitt auf der Sporgasse. Die Gartenschau, die Bretten bekanntlich im Jahr 2031 ausrichtet, sei eine „Riesenchance für Bretten“, meint Nöltner und stellt klar: „Eine Gartenschau ist Stadtentwicklung in Turbogeschwindigkeit.“ Allerdings dürfe man hier keine Zeit mehr verlieren, betont der OB-Kandidat, der bei der Gartenschau explizit die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot holen will.

Daneben blickt der 51-jährige Verwaltungsfachmann auf mehrere Projekte, die er in den vergangenen Jahren als Bürgermeister bereits „erfolgreich umgesetzt“ habe: Nöltner nennt neben der von ihm forcierten Gartenschau-Bewerbung etwa Schulsanierungen (Melanchthon-Gymnasium, Hebel-Schule, Grundschule Diedelsheim) und diverse Hochwasserschutzmaßnahmen. Überhaupt sei er schon in allen wichtigen Projekten drin, er brauche also nicht ein Jahr Zeit, um sich einzuarbeiten, sondern er könne direkt mit der Arbeit loslegen, so der Bürgermeister.

Zur OB-Wahl in Bretten tritt Michael Nöltner als unabhängiger Kandidat an

Nöltner ist 1998 in die CDU eingetreten, und er mache aus seiner parteipolitischen Herkunft auch keinen Hehl, betont der 51-Jährige. Doch zur OB-Wahl tritt er als unabhängiger Kandidat an, seinen Wahlkampf finanziere er komplett selbst, so Nöltner. Das sei für ihn der Beleg seiner Unabhängigkeit: „Ich lasse mich nicht finanziell unterstützen, weder von Firmen, noch von Parteien oder von Privatpersonen.“ Er wolle für alle gleichermaßen da sein, insofern sei es nur logisch, dass er als unabhängiger Kandidat antritt, betont Nöltner.

Auf kommunalpolitischer Ebene kann Nöltner mittlerweile auf 30 Jahre Erfahrung zurückblicken. Von 1994 bis 2015 war Nöltner im Neibsheimer Ortschaftsrat und dabei von 1999 bis 2015 auch stellvertretender Ortsvorsteher. Im Brettener Gemeinderat saß Nöltner von 1999 bis 2015 für die CDU, dabei war er von 2005 bis 2015 Fraktionschef der Christdemokraten. Als er 2015 zum Bürgermeister der Melanchthonstadt gewählt wurde, gab er diese Ämter ab: „Das gehört einfach zu meinem Politikverständnis.“ Seit 2004 sitzt Nöltner zudem im Kreistag, hierfür kandidiert er bei der Kommunalwahl am 9. Juni erneut.

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