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Fünfter Bewerber

Absolut ernst gemeint: Frank Trippel von „Die Partei“ möchte der nächste Brettener OB werden

Aus dem Quartett wird ein Quintett: Mit Frank Trippel von der Satire-Partei „Die Partei“ gibt es nun einen fünften Kandidaten für das Amt des Brettener Oberbürgermeisters. Der 46-Jährige möchte der Melanchthonstadt „zu neuem Glanz verhelfen“ und das Peter-und-Paul-Fest umbenennen.

OB-Kandidat Frank Trippel steht vor dem Brettener Rathaus.
Frank Trippel ist der fünfte Bewerber um den Chefsessel im Brettener Rathaus. Der 46-Jährige wirft dafür seine „Erfahrung auf der politischen Bühne“ in die Waagschale, schließlich will er der Melanchthonstadt zu neuem Glanz verhelfen. Foto: Christof Bindschädel

Drei Bewerber und eine Bewerberin haben bereits offiziell ihre Unterlagen eingereicht. Auf den Tag genau acht Wochen vor dem Ende der Bewerbungsfrist ist aus dem Quartett ein Quintett geworden: Frank Trippel, 46 Jahre alter gebürtiger Hesse, der seit 2021 in Karlsruhe lebt, kandidiert ebenfalls für das Amt der Brettener Oberbürgermeisters.

Ich bin ein Leuchtfeuer der Hoffnung gegen die Dunkelheit der Mittelmäßigkeit.
Frank Trippel
OB-Bewerber in Bretten

„Als ich die vier mittelmäßigen Bewerber gesehen habe, war für mich klar: Ich muss hier kandidieren“, erklärt der Fachberater für Sanitär und Heizung, der Mitglied im Kreisverband der Satire-Partei „Die Partei“ ist.

Seine Bewerbung um den Platz auf dem Chefsessel im Rathaus der Großen Kreisstadt sei absolut ernst gemeint, versichert Trippel und stellt mit Blick auf das nun fünfköpfige Bewerberfeld klar: „Ich bin ein Leuchtfeuer der Hoffnung gegen die Dunkelheit der Mittelmäßigkeit.“

Er wolle der Melanchthonstadt „zu neuem Glanz verhelfen“, betont Trippel. Das könne aber nur gelingen, wenn man die Wähler teilhaben lasse und wenn diese bereit seien, die „Komfortzone“ zu verlassen.

So könnten die Wähler dann „Teil der neuen Geschichte Brettens“ werden, meint der 46-Jährige, der im südhessischen Groß-Umstadt geboren wurde. Er sei jedenfalls bereit, neue Wege zu beschreiten, erklärt Trippel – und das ist seiner Meinung nach auch dringend nötig, denn: „Man muss sich nur umschauen, wohin uns die Normalen gebracht haben.“

OB-Kandidat Frank Trippel möchte mit den Brettenern einen neuen Weg beschreiten

In Bretten, „wo man so stolz auf die eigene Geschichte ist“, müsse man bereit für Veränderungen sein, führt Trippel weiter aus. Er könne sich durchaus vorstellen, als ersten Schritt auf dem von ihm beschworenen neuen Weg beispielsweise das Peter-und-Paul-Fest umzubenennen. „Wie wäre es mit Petra-und-Paula-Fest?“, fragt Trippel provokant, so würde man „die Arbeit der Frauen“, also der vielen Petras und Paulas, würdigen.

Auch müsse man auf dem Weg hin zu einer strahlenden Zukunft, den er mit den Brettenerinnen und Brettenern gemeinsam beschreiten wolle, auch „einige Sätze eines großen Reformators“ wie „Das haben wir schon immer so gemacht“ oder „Das haben wir aber noch nie so gemacht“ aufhebeln, meint Trippel und verspricht: „Ich werde mich mit voller Kraft für Bretten einsetzen.“

Nicht mitnehmen auf diesem Weg werde er „die verfickte AfD“, macht der OB-Kandidat hier unmissverständlich klar und fügt an: „Ich habe keine Angst vor der AfD – und ich habe auch keine vor der Konfrontation mit dieser Partei.“ Er sei übrigens Anfang Februar in Bretten vor Ort gewesen, als rund 1.500 Menschen lautstark und mit vielen Transparenten gegen den Auftritt von AfD-Chefin Alice Weidel in der Stadtparkhalle demonstrierten, berichtet Trippel.

Als Faustpfand im Wahlkampf werde er seine „Erfahrung auf der politischen Bühne“ in die Waagschale werfen, kündigt der fünfte OB-Kandidat für Bretten an. Der Vater von fünf Kindern hat mehrere Jahre im sächsischen Thalheim gelebt und saß dort für „Die Partei“ im Stadtrat. Er wisse zwar um die für eine Große Kreisstadt wie Bretten wichtigen Themen wie Stadtentwicklung und Verkehr, allerdings wolle er auch hier einen eigenen Weg beschreiten, schließlich würden sich diesen Themen ja „die anderen Bewerber“ widmen.

Auf seinem Weg auf den Chefsessel im Brettener Rathaus muss Trippel zunächst die geforderten 50 Unterstützer-Unterschriften zusammenbekommen. Zum Stolperstein werde diese Vorgabe übrigens nicht, meint der 46-Jährige: „Natürlich bekomme ich die 50 Unterschriften zusammen. Wenn ich daran Zweifel hätte, würde ich gar nicht antreten.“

Es könne jedoch sein, dass er sich damit bis kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist Zeit lasse, „einfach um es spannend zu halten“. Er werde sich mit Infoständen den Brettenern auf jeden Fall präsentieren, sagt Trippel und kündigt an, das Gespräch „mit Letztwählern und mit Erstwählern“ zu suchen. Er halte es da mit „einem großen Philosophen unsere Zeit“, nämlich mit dem bekannten Rapper Smudo, sagt Trippel augenzwinkernd und zitiert: „Ich bin ein kleines bisschen wie Jesus, nur besser – ich bin nämlich hier.“

In Bretten wird am 7. Juli ein neuer Rathauschef gewählt

Vor Trippel hatten schon Nico Morast, der amtierende Bürgermeister von Massenbachhausen, Jana Freis, Juristin mit Schwerpunkt im Verwaltungsrecht, Brettens Bürgermeister Michael Nöltner und Diplom-Informatiker Fabian Nowak mitgeteilt, dass sie sich für die Nachfolge von Amtsinhaber Martin Wolff (Freie Wähler) bewerben.

Der Noch-OB hatte Mitte Januar überraschend erklärt, dass er sein Amt vorzeitig am 30. September niederlegt.

Der neue Brettener OB wird am Sonntag, 7. Juli gewählt. Sollte eine Stichwahl nötig sein, würde diese zwei Wochen später am Sonntag, 21. Juli, über die Bühne gehen.

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