„Wir hatten aufgrund der Tatsache, dass man in den vergangenen Jahren nicht so richtig feiern konnte, mit einem deutlich größeren Andrang gerechnet“, räumt der Brettener Polizeichef Bernhard Brenner freimütig ein.
Darauf habe man sich mit einer entsprechend großen Zahl an Einsatzkräften eingestellt. „Im Verlauf der Nacht hat es sich aber gezeigt, dass diese Befürchtungen unbegründet waren.
Unterm Strich hat Bretten eine recht ruhige Silvesternacht erlebt“, resümiert der Revierleiter. Man habe alle Vorkommnisse gut bewältigen können.
Viele Anzeigen wegen Ruhestörung
Erwartungsgemäß habe es viele Anzeigen wegen Ruhestörung gegeben – querbeet durch den kompletten Zuständigkeitsbereich. Ein Fall sticht heraus, bei dem sich gleich mehrere Anwohner bei der Polizei beschert hatten.
Eine Gruppe von sieben Jugendlichen hatte bereits gegen 20 Uhr auf dem Parkplatz beim KraichgauCenter mit Schreckschusswaffen herumgeballert. Die Polizei beendete den Spuk, die Jugendlichen bekommen laut Brenner nun Anzeigen auch wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Betrunkener Autofahrer randalierte
In Jöhlingen gab es gegen 22.30 Uhr eine kleine Schlägerei. „Da haben sich zwei 16 und 18 Jahre alte Teenager in die Wolle bekommen“, berichtet Brenner, ernsthaft verletzt wurde keiner der beiden.
Etwas kritischer ging es hingegen gegen 1.30 Uhr an der Tankstelle am Alexanderplatz zu. Dort fuhr ein völlig betrunkener Autofahrer auf das Tankstellengelände und touchierte dabei ein Fahrzeug. Zwei Personen, die das sahen und den Mann aufhalten wollten, traf er ebenfalls beim Vorbeifahren und verletzte sie leicht.
Junge Männer hinderten ihn laut Polizeibericht am Weiterfahren bis die Polizei eintraf und den renitenten Mann in Gewahrsam nahm. Bei der Überprüfung stellte sich überdies heraus, dass er keinen Führerschein hatte.
Das Feuerwerk in der Stadt fiel nach Einschätzung des Brettener Revierchefs diesmal sogar etwas bescheidener aus als in Vor-Corona-Zeiten. „Wir sind froh, dass Alkoholexzesse ausgeblieben sind und wir alle eine ruhige Nacht hatten“, resümiert Brenner.
Nur ein brennender Mülleimer
Nichts anderes vermeldet die Brettener Feuerwehr, die nur einen größeren Einsatz zu absolvieren hatte: Auf der Diedelsheimer Höhe brannte kurz vor 23 Uhr beim Supermarkt Kaufland ein Mülleimer, warum sei unbekannt, wie Christian Krüger, der stellvertretende Kommandant der Brettener Feuerwehr, der über Silvester Dienst hatte, berichtete.
Das Feuerwerk selbst sei dann innerhalb einer halben Stunde abgebrannt worden – ohne besondere Vorkommnisse.
Einen kleinen Flächenbrand am Derdinger Horn, der wohl durch Feuerwerkskörper ausgelöst wurde und auf eine Gartenhütte überzugreifen drohte, konnten die Oberderdinger Kollegen rasch unter Kontrolle bringen.
Böllerverbot in der Altstadt durchgesetzt
Das Brettener Ordnungsamt war mit zwei City-Streifen in der Stadt und den Stadtteilen unterwegs. Kurz vor Mitternacht entdeckten sie einige Leute, die im Altstadtbereich mit Feuerwerkskörpern zugange waren.
„Unsere Leute haben sie dann angesprochen und auf das Böllerverbot in der Altstadt hingewiesen“, berichtet Simon Bolg, der Leiter des Brettener Ordnungsamts.
Die Leute seien einsichtig gewesen und wären dann dorthin gegangen, wo das Böllern erlaubt war. In der Altstadt seien so gut wie keine Raketen abgefeuert worden, berichtet Bolg.
Kein einziger Anruf bei den Stadtwerken
Eine gänzlich ruhige Nacht hatte Sascha Hohmann von den Brettener Stadtwerken. Er war als Bereitschaftsleiter zusammen mit zwei weiteren Bereitschaftsmonteuren für eventuelle Notfälle zuständig.
Doch die gab es nicht – weder beim Strom, noch bei Gas, Wasser oder Fernwärme. „Störung hat man immer wieder, auch an Silvester“, berichtet er. Doch in dieser Nacht habe es keinen einzigen Anruf gegeben.
Verbrennungen an der Hand beim Abfeuern einer Rakete
Auch im Brettener Krankenhaus verlief die Nacht ruhig. Evgenios Tzifris, der Leiter der Unfallchirurgie der Rechbergklinik, musste nur einen jungen Mann verarzten, der sich beim Abfeuern einer Rakete leichte Verbrennungen an der Hand zugezogen hatte. Dazu kamen einige Kollabierte, die dem Alkohol allzu sehr zugesprochen hatten.
Die habe man durchgecheckt, auf Verletzungen untersucht und wieder heimgeschickt, berichtet der Notfallmediziner. Am Nachmittag hatte er dann noch einen Oberarmbruch nach einem Sturz zu operieren. Doch der hatte mit der Silvesternacht nichts zu tun.