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Amtierender Deutscher Meister

Für Francesco Messineo ist die Bruchsaler Boxnacht ein ganz besonderes Event

Bei der Bruchsaler Boxnacht am 12. November steigen wieder Spitzenkämpfer in den Ring. Einer von ihnen ist Francesco Messineo aus Neuthard.

Francesco Messineo schlägt gegen einen Boxsack.
Fokussiert: Francesco Messineo trainiert für die Bruchsaler Boxnacht. Die Veranstaltung ist ein Heimspiel für den amtierenden deutschen Meister. Foto: Foto: Jochen BLUM

Francesco Messineo tänzelt um den Boxsack. Dann holt er aus. Einmal, zweimal, dreimal schlägt der 20-Jährige auf den Sandsack ein, der vor ihm von der Decke baumelt. Der Schweiß rinnt ihm über die Stirn, die Turnschuhe quietschen auf dem Hallenboden.

Messineo ist fokussiert. In rund zwei Wochen steht sein nächster Kampf an: Am Samstag, 12. November, findet im Bruchsaler Pugilist Boxclub die große Boxnacht statt. Ab 19 Uhr steigen in der Anlage in der Schwetzinger Straße wieder Spitzenkämpfer in den Ring.

Francesco Messineo ist amtierender deutscher Meister im Fliegengewicht und Mitglied des Nationalkaders. Auf deutschen Meisterschaften gewann der Neutharder bereits Edelmetall in allen Farben, 2021 nahm er an der Weltmeisterschaft in Polen teil. In fünf Wochen fährt er zu den deutschen Meisterschaften nach Rostock. Vor der Bruchsaler Boxnacht ist Messineo trotzdem jedes Jahr besonders nervös. „Das wird ein Highlight“, sagt er. „Du kämpfst in deiner Halle, alle stehen hinter dir. Viele Freunde von mir haben schon zugesagt.“

Du kämpfst in deiner Halle, alle stehen hinter dir.
Francesco Messineo, Boxer aus Neuthard

Vom „Highlight des Jahres“ sprechen alle, die man im Pugilist auf die Boxnacht anspricht. Auch Holger Dörr, Gründungsmitglied, Geschäftsführer und Vizepräsident des Bruchsaler Boxvereins. Er hat die Veranstaltung 2001 mit ins Leben gerufen. Den Boxclub gab es da seit gerade einmal drei Jahren.

„Wir hatten unsere ersten eigenen Kämpfer und wollten sie zu Hause in den Ring schicken“, erzählt Dörr: „Ziel war es, ein Turnier für Lokalmatadoren zu schaffen.“ Die erste Boxnacht fand im alten Domizil der Pugilisten statt, im Keller eines angemieteten Lagerhauses in der Franz-Bläsi-Straße.

So erinnert sich Dörr heute. Anfangs hieß das Event noch „Box & Rock“ und war eine Mischung aus Boxturnier und Konzert. Aber das Konzept ging nicht auf. Viele Zuschauer hätten sich nur für die Kämpfe interessiert, andere seien nur wegen der Musik da gewesen. „Wir wollten uns lieber zu 100 Prozent auf Boxen konzentrieren.“

Nicht nur Boxkämpfe, sondern auch Showacts und Nebelmaschinen

Mit dem Umzug der Pugilisten in das alte Tenniscenter beim Bruchsaler Hallenbad 2002 zog auch die Boxnacht um – und findet bis heute dort statt. Die Veranstaltung hat Eventcharakter. Profiboxer aus verschiedenen Ländern haben sich dort schon die Ehre gegeben.

Neben den Kämpfen gibt es Showacts, Licht- und Toneffekte sowie Nebelmaschinen. Die Kämpfer laufen durch ein Spalier an Fans und Einlaufmusik in den Ring, die Breakdance-Crew der Pugilisten studiert eine Choreographie ein. „Für das Publikum ist das jedes Mal ein Spektakel“, sagt Dörr.

Für das Publikum ist das jedes Mal ein Spektakel.
Holger Dörr, Geschäftsführer des Pugilist Boxclubs

500 bis 700 Zuschauer besuchen die Boxnacht laut Dörr jedes Jahr. In den vergangenen zwei Jahren fiel sie wegen Corona aus. Umso größer ist die Vorfreude auf die Veranstaltung in diesem Jahr, für die es ab nächster Woche Karten gibt. „Wir sind alle heiß darauf und trainieren fleißig“, sagt Christian Richter, einer der Trainer der Wettkampfboxer.

Gegnersuche für Bruchsaler Boxnacht läuft

Die Heimkämpfer stehen schon fest. Jamshid Timury ist dabei, mehrfacher baden-württembergischer Meister. Charlotte Rötten, Kaderathletin und deutsche Nachwuchshoffnung. Und natürlich Francesco Messineo.

In der Boxnacht 2014 bestritt der 1,65 Meter große Deutsch-Sizilianer seinen ersten öffentlichen Kampf. Gegen wen er am 12. November in den Ring steigt, steht noch nicht fest. Die Gegnersuche ist eine Herausforderung: Gewicht, Alter und Kampfbilanz müssen stimmen. Und es gibt nicht viele, die sich gegen den deutschen Meister in den Ring trauen. Einen Wunschgegner hat der gelernte Elektriker nicht. „Wer mit mir im Ring steht, ist mir eigentlich egal. Der Bessere gewinnt.“ Sein Ziel für die Boxnacht? „Es gibt nichts anderes als Gold.“

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