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Das sagen Experten

Bruchsaler Innenstadt: Zu viel Weihnachtsmarkt geht nicht

Die Schlossweihnacht ist zurück mit neuem Konzept. Am Kübelmarkt wird auch gefeiert. Experten halten das doppelte Angebot für eine gute Sache.

Weihnachtsmarkteröffnung 2022
Der Bruchsaler Weihnachtsmarkt am Kübelmarkt öffnet am 27. November und läuft nach einer Pause über Weihnachten mit dem Wintermarkt bis zum 30. Dezember. Foto: Martin Heintzen

Weihnachten hält Einzug in Bruchsal. In diesen Tagen hängen Mitarbeiter der Stadtwerke bereits die Weihnachtsbeleuchtung in die Straßen und auch sonst laufen die Vorbereitungen für die Weihnachtsstadt Bruchsal. So präsentiert das kommunale Stadtmarketing seit einigen Jahren die City.

Adventsmarkt im Bruchsaler Schlosshof

Ein Partner bei diesem Zusammenschluss ist das Schloss Bruchsal. Dorthin kehrt die Schlossweihnacht zurück. Parallel dazu läuft am Kübelmarkt der traditionelle Weihnachtsmarkt. Braucht Bruchsal zwei Märkte? Antworten auf diese und andere Fragen im Überblick.

Wann startet der Weihnachtsmarkt am Kübelmarkt?
Los geht es am Montag, 27. November. Um 18 Uhr ist Eröffnung. Danach hat der Markt täglich geöffnet. Die Öffnungszeiten haben sich zum Vorjahr geändert: Die Buden machen später auf, bleiben dafür am Abend aber länger offen. Montags bis donnerstags und sonntags jeweils von 12.30 bis 21 Uhr. An Freitagen und Samstagen von 12.30 bis 21.30 Uhr.
Was wird geboten?
Mehr Buden als noch 2022: Auf dem ganzen Platz und hinein in die Kaiserstraße Richtung Marktplatz werden 23 Stände verteilt. Neben den bekannten Essens- und Glühweinständen gibt es Fahrgeschäfte für Kinder, Kunsthandwerk und außerdem die Buden für den guten Zweck.
Vergangenes Jahr wurde der Weihnachtsmarkt am Kübelmarkt erstmals über Heiligabend hinaus verlängert. Wie sieht es dieses Mal aus?
Es gibt eine Verlängerung, aber sie ist deutlich kürzer als noch 2022. Vom 27. bis zum 30. Dezember öffnen die Buden nochmals, dann als Wintermarkt. Über die Feiertage bleiben die Buden zu. Der vergangene Markt dauerte bis ins neue Jahr hinein und endete erst am 5. Januar. Der Gemeinderat hatte einstimmig für eine Verlängerung gestimmt und sich ein Alleinstellungsmerkmal für Bruchsal gewünscht. Nur in Speyer und Baden-Baden gibt es in der Umgebung Weihnachtsmärkte, die nach dem 23. Dezember noch öffnen.
Warum wird die Verlängerung gekürzt?
Wie es aus dem zuständigen Marktamt heißt, sei der Entscheidung eine Befragung der Marktbeschicker vorangegangen. Diese sei jedoch nicht endgültig. Man befinde sich in einer zweiten Testphase. Nach dem diesjährigen Weihnachtsmarkt wolle man die Resonanz erneut bewerten.
Wie kommt diese Entscheidung an?
Nicht überall gibt es für die gekürzte Verlängerung Verständnis. Sven Wipper, Chef des Bruchsaler Branchenbunds und damit Sprecher der Händler in der Stadt, sieht die Entscheidung kritisch. „Wenn man etwas Neues anfängt, muss man es auch ein paar Jahre durchziehen“, so seine Einschätzung. „So etwas muss sich erst unter den Leuten herumsprechen.“ Wipper verweist auf „Brusl Nights“. Die Veranstaltung will mit Konzerten und verlängerten Öffnungszeiten in der Sommerzeit Besucher in die Stadt und deren Geschäfte locken. „Inzwischen ist Brusl Nights etabliert, aber das hat auch etwas gedauert.“ Er sieht ein großes Potenzial in der Zeit nach Weihnachten. Sie sei besonders attraktiv für Kunden. „Wann hat man sonst so viel Zeit?“
Nach über sechs Jahren Pause ist der Weihnachtsmarkt am Schloss zurück. Was sind die wichtigsten Infos?
Gefeiert wird im Schlosshof, außerdem kostet der Markt keinen Eintritt mehr. Das sind zwei Neuerungen gegenüber der früheren Veranstaltung. Der neue Adventsmarkt wird direkt von der Schlösserverwaltung organisiert, es gibt keinen externen Veranstalter mehr. Geöffnet ist er von Mittwoch, 6., bis Freitag, 8., und am Montag, 11. Dezember, von 16 bis 21 Uhr. Am Samstag, 9., und Sonntag, 10. Dezember, von 12 bis 21 Uhr.
Zwei Weihnachtsmärkte in Bruchsal – ist das überhaupt sinnvoll?
Experten aus Handel und Stadtmarketing sind sich einig: Ja, es kann eigentlich nicht zu viel Weihnachten geben. „Die Veranstaltungen profitieren voneinander, sie stehen nicht in Konkurrenz“, sagt Birgit Welge, die die kommunale Wirtschaftsförderung und das Stadtmarketing leitet. Ähnlich argumentiert Sven Wipper vom Branchenbund. Dass beide Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden, hält er für eine Win-Win-Situation. Besucher des einen Marktes werden auch zum anderen gehen, glaubt er. Aus dem städtischen Marktamt heißt es, dass man mit der Schlösserverwaltung in Austausch gehen wolle.
Seit einigen Jahren präsentiert sich Bruchsal als Weihnachtsstadt. Was hat es damit auf sich?
Die Weihnachtsstadt ist vom integrierten Stadtmarketing entwickelt worden. Darunter versammeln sich alle Veranstalter, die in der Weihnachtszeit etwas bieten: Der Branchenbund mit „Brusl leuchtet“, die BTMV mit der Hobby- und Kunstausstellung, das Kulturamt und auch die Organisatoren der beiden Weihnachtsmärkte. Oberstes Ziel, so Birgit Welge: „Den Besuchern aus Bruchsal und Umgebung so viel wie möglich bieten zu können.“ Um gegen den Online-Handel dauerhaft bestehen zu können, haben alle Städte ein Ziel: „Sie möchten Kunden mit einem besonderen Ambiente in die Innenstädte locken.“
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