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Öffentliche Vorstellung

Einige Ideen der Bürgermeister-Kandidaten in Rheinmünster sorgen für Heiterkeit

Informativ und sachlich, so lässt sich die offizielle Vorstellung der Bewerber um das Amt des Bürgermeisters von Rheinmünster mit zwei Worten beschreiben. Und anscheinend sind die meisten Fragen bereits geklärt.

Als Vorsitzender des Wahlausschusses begrüßt Bürgermeister Helmut Pautler die Besucher und erläutert das Prozedere der Kandidatenvorstellung.
Als Vorsitzender des Wahlausschusses begrüßt Bürgermeister Helmut Pautler die Besucher und erläutert das Prozedere der Kandidatenvorstellung. Foto: Bernhard Margull

Alle Fragen geklärt? Oder haben die Kandidaten in ihrer Vorstellung alles gesagt? Vermutlich wissen die meisten Rheinmünsteraner sowieso schon, welchem der drei Bewerber für den Chefsessel im Rathaus sie am Wahlsonntag, 6. November, ihr Vertrauen schenken.

Ein Fragemarathon, der angesichts der vielen Themen in der Landgemeinde mit ihren knapp 7.000 Einwohnern möglich gewesen wäre, blieb bei der öffentlichen Vorstellung in der Grefferner Halle aus.

Ganze zwei Fragen gab es, eine Bürgerin fragte Thomas Lachnicht, der als erster in den Ring gestiegen war, welche alternativen Energieformen er sich für das Heizen des Hallenbads vorstellen könne und wie er zum Thema Geothermie am Oberrhein stehe.

Lachnicht, der bekanntlich bereits im Juni seine Kandidatur öffentlich machte, verwies in Sachen Hallenbad auf die laufende Untersuchung bezüglich einer geeigneten Energiequelle. Das Ergebnis, so der Gernsbacher Hauptamtsleiter, das bald vorliege, sollte man abwarten.

Mit Blick auf die Geothermie, die Aktivitäten des französischen Unternehmens Fonroche in Vendenheim hatten mehrere Erdbeben in der Region verursacht, betonte Lachnicht: Die Sorgen der Bürger müsse man ernst nehmen. Rheinmünster will, das ist bekannt, keine Flächen für Geothermie zur Verfügung stellen. „Das finde ich richtig.“

Bürgermeisterwahl Rheinmünster
Der Gemeindewahlausschuss mit Juliane Oser, Bürgermeister und Wahlausschussvorsitzender Helmut Pautler sowie Martin Kropfgans. Foto: Bernhard Margull

Bürgerin interessiert sich für die Zukunft des Hallenbads in Rheinmünster

Die Frage zur Zukunft des Hallenbads stellte eine weitere Bürgerin auch an Frank Tschany. Der hatte mit zwölf Minuten die den Kandidaten zustehende Redezeit von 15 Minuten nicht ganz ausgeschöpft.

Der 50-jährige Zeitungszusteller und Selbständige antwortete, er habe sich mit diesem Thema „noch nicht beschäftigt“. Er müsse sich erst einmal schlau machen. Und damit schien der Fragehunger gut 500 Rheinmünsteraner in der Grefferner Sporthalle denn wirklich gestillt zu sein. Immerhin, mit zwei Wahlversprechen sorgte Tschany dann doch für eine Mischung aus Erheiterung und Stauen im Saal.

Er kündigte nämlich an, im Falle einer Wahl würde er 15 Prozent seines Gehalts für soziale Zwecke spenden. Da wurde es dann doch mal kurz lebendig im sonst sehr disziplinierten Auditorium. Einen echten Heiterkeitserfolg erzielte Tschany dann mit der Aussage, sollte er zum Rheinmünsteraner Bürgermeister gewählt werden, dann würde er den dortigen Landwirten ein halbes Jahr lang die Futterkosten für ihre Tiere finanzieren.

Patrick Birnesser, der Dritte im Bunde der Bewerber um das Amt des Bürgermeisters, bekam zwar, wie Thomas Lachnicht, tosenden Applaus vor und nach seiner Rede, musste sich aber keiner Frage mehr stellen.

Rathauschef Helmut Pautler (parteilos), der als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses die Moderation der öffentlichen Bewerbervorstellung übernommen hatte, mochte mit noch so launigen Worten werben, außer den zwei Bürgerinnen aus Schwarzach trat niemand ans Saal-Mikrofon.

Öffentliche Vorstellung der Bürgermeister-Kandidaten war kürzer als geplant

Und dann gibt es ja noch ein Vierten im Bund: der umstrittene Dauerkandidat Samuel Speitelsbach aus Ravenstein im Odenwald.

Der hat sich gerade, wie der „Schwarzwälder Bote“ berichtet, in Sulz einen Platzverweis eingefangen, als er bei der dortigen Vorstellung die Polizei als Nazis beleidigte und, so die Zeitung, die linke Hand zum Hitlergruß erhob. Für die restlichen beiden Termine in Sulz ist Speitelsbach nun gesperrt.

Den Rheinmünsteranern erwies er nicht die zweifelhafte Ehre. „Herr Samuel Speitelsbach ist nicht anwesend“, konstatierte Helmut Pautler. Damit war Patrick Birnesser an der Reihe, sich vorzustellen.

Wer am Beginn des Abends mit 15 Minuten Rede- und 15 Minuten Fragezeit rechnete, der kam bei drei anwesenden Kandidaten auf eineinhalb Stunden. Ein theoretischer Wert, der deutlich unterschritten wurde.

Zum Schluss gab es einen donnernden Applaus, als die Kandidaten noch einmal in den Saal kamen. Wahlleiter Pautler sprach allen einen „herzlichen Dank“ aus und wünschte sich, dass der Wahlkampf fair bleibe.

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