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Der vierte Kandidat

OB-Wahl in Achern: Andreas Herbrandt hält sich zu seinen Zielen noch bedeckt

Mit Andreas Herbrandt hat sich kurz vor Toresschluss noch ein vierter OB-Kandidat gemeldet. Jetzt spricht er über sich und seine Ziele. Ein bisschen.

Andreas Herbrandt, OB-Kandidat in Achern
Andreas Herbrandt will am 17. September Oberbürgermeister in Achern werden. Am Freitag hat er sich dazu erstmals öffentlich geäußert, hält sich aber zu politischen Zielen noch bedeckt. Foto: Andreas Herbrandt

Nur wenige Stunden vor Einreichungsschluss am Montag um 18 Uhr hat der Acherner Andreas Herbrandt seine Bewerbung um das Amt des Oberbürgermeisters erklärt. Herbrandt war zunächst für die Redaktion nicht zu erreichen, am Freitag hat er sich in einer schriftlichen Erklärung zu seinen Zielen geäußert.

Der vierte Kandidat in der Runde, neben Carmen Lötsch, Manuel Tabor und Thomas Merkt, will wie er sagt „den Achernern eine andere Option anbieten“. Er verstehe sich als „aus der Mitte der Gemeinde“ stammend: „Ich weiß, was den Familien und den Jugendlichen fehlt.“

Herbrandt wurde eigenen Angaben zufolge im September 1985 in Kasachstan geboren, 1991 sei er als jüngstes von vier Kindern nach Deutschland „zurückgekehrt“. Von 1993 an lebte er zunächst in Kappelwindeck, dann in Bühl und Achern. Er ist verheiratet. Vater zweier Söhne und arbeitet als Vertriebsleiter Deutschland für einen Verpackungshersteller. Herbrandt ist gelernter Einzelhandelskaufmann.

Bei Detailfragen zu seinen politischen Zielen hält er sich im Gespräch mit dieser Redaktion weithin bedeckt. Er treffe sich am Abend mit seinem „engeren Kreis“, um die Themen seines Wahlkampfs zu besprechen. Zu Details könne er sich dann gerne in einem weiteren Gespräch mit dieser Zeitung äußern. Die Entscheidung zu seiner Kandidatur sei recht kurzfristig gefallen.

Als ein zentrales Thema betrachtet er den Ausbau der „grünen Energie“, also der regenerativen Energiequellen. Man könne dies immer aus zwei Perspektiven sehen. Denn die Naturzerstörung dadurch sei enorm, beispielsweise, wenn riesengroße landwirtschaftliche Flächen mit Anlagen zur Gewinnung von Solarenergie zugebaut würden, „und wir wissen dann nicht mehr, wo wir unseren Weizen anbauen sollen“.

Er plädiere dafür, solche Anlagen nur auf bestehende Gebäude zu setzen, um keine wertvolle landwirtschaftliche Fläche zu verbauen. Zu den geplanten Windrädern an der Autobahn hat Herbrandt noch keine Meinung: Dazu benötige er erst einmal mehr Informationen, „die ich aktuell nicht habe“.

Ich kann nicht kontrollieren, wer für meine Kandidatur wirbt.
Andreas Herbrandt
OB-Kandidat in Achern

Bedeckt hält sich Herbrandt zu Fragen im Zusammenhang mit seinem Internetauftritt. Dass auf einer einschlägigen Website für Querdenker und Impfskeptiker für seine Kandidatur und die dafür erforderlichen Unterstützerunterschriften getrommelt wurde, sieht Herbrandt als unproblematisch an. „Ich kann nicht kontrollieren, wer für meine Kandidatur wirbt“, sagt er dazu.

Wenn der Betreiber der Website meine, „er muss für mich aufrufen, dann kann er das gerne tun“, so Herbrandt. Dass er dort als „Montagsspaziergänger der ersten Stunde“ bezeichnet wird, sei keineswegs erklärungsbedürftig. „Wenn ich in meiner Gemeinde spazieren gehe, glaube ich nicht, dass das etwas Schlechtes ist.“ Es sei ja schließlich nicht so, „dass die Menschen aggressiv durch die Stadt laufen und dabei Dinge kaputt machen“, so Herbrandt.

Acherner wählen am 17. September

Wenn Gesundheitsminister Lauterbach so weitermache, könne die Zahl der Montagsspaziergänger in Achern auch durchaus wieder zunehmen.

Dass auf seiner Facebook-Seite das Q-Anon-Symbol auftaucht, das wolle er nicht weiter kommentieren: „Es gibt halt gewisse Sachen, die gewisse Leute sagen. Ob Sie das miteinander in Verbindung setzen wollen, das bleibt Ihnen überlassen“.

Ähnlich ausweichend die Antwort auf die Frage, warum er auf der Seite statt eines Profilbilds das sogenannte Sankt-Georgs-Band als Profilbild gepostet hat. Dieses erinnerte einst in Russland an den Sieg gegen Nazideutschland, wird zuletzt aber immer öfter als Symbol der Unterstützung Putins verwendet.

Herbrandts Kommentar: „Das ist eine schwarz-orangene Schlaufe, eine schöne Schleife in Schwarz-Orange. Ich muss nicht darüber aufklären.“ Die Gedanken, so Herbrandt abschließend, seien frei, „jeder Mensch kann denken, was er möchte“.

ABB lädt zum Kandidatenforum ein

Die Acherner sind am 17. September aufgerufen, einen neuen Oberbürgermeister zu wählen. Gesucht wird ein Nachfolger für Klaus Muttach, der nach zwei Amtszeiten auf eine erneute Kandidatur verzichtet hat. Die Bewerber werden sich am 7. September in der Schloßfeldhalle in Großweier den Fragen dieser Redaktion stellen.

Wer beim ABB-Forum Fragen an die Kandidatin und die Kandidaten hat, kann diese unter der Mailadresse redaktion.achern@bnn.de einreichen. Unter dieser Adresse kann man sich auch formlos zu dem um 19 Uhr beginnenden Abend anmelden.

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