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Vorstellungsrunde vor der Wahl

Gute Fragen und eine geschickte Regie: Sasbacher Bürgermeister-Kandidaten auf dem Prüfstand

In nicht einmal zwei Wochen wird in Sasbach eine neuer Bürgermeister gewählt. Das Bewerberfeld ist ungewöhnlich, nicht nur, weil es sieben Kandidatinnen und Kandidaten gibt.

Bürgermeister-Kandidaten auf der Bühne
Standhaft am Stehtisch: Sieben Bürgermeister-Kandidaten stellten sich an diesem Dienstagabend in Sasbach spannenden und originellen Fragen der Bürger. Es galt vor allem, im großen Bewerberfeld das Profil zu schärfen. Foto: Roland Spether

Auch wenn Moderator Anton Jany nicht müde wurde, auf die dem jüngeren Publikum vermutlich nicht mehr präsente Fernsehsendung „Dalli, Dalli“ hinzuweisen: Am Applaus, so wie dort üblich, hätte man die Leistung der sieben Sasbacher Bürgermeisterkandidaten am Dienstagabend schwerlich bewerten können.

Die Bewerberinnen (2) und Bewerber (5) trafen bei der öffentlichen Vorstellung auf ein höfliches, wohlgesonnenes Publikum. Für jeden gab es reichlich Beifall.

Der half nach dem zehnminütigen Soloritt vor 500 Zuhörern und einer für den Live-Stream aus der Halle der Sophie-von-Harder-Schule sendenden Videokamera. Es half aber nicht bei der Frage, ob man den Nerv des Publikums getroffen hat.

Sasbacher Bürger stellen kluge und hintersinnige Fragen

Immerhin: Den Sasbachern wurde bei der angesichts des bunten Kandidatenfelds nicht ganz einfachen Entscheidung durch die geschickte Regie des Wahlausschusses Unterhaltung geboten. Weniger durch die Witzchen des Moderators, sondern im zweiten Teil des Abends in der von den Sasbacher Bürgern durchaus klug und hintersinnig gestalteten Fragerunde.

Ein wenig ins Straucheln kamen die Kandidaten allerdings bei der Suche nach einer möglichst originellen Antwort darauf, was man in 16 Jahren zum Ende der zweiten Amtszeit als Schlagzeile in der Zeitung lesen wolle. So viel sei vor dem noch folgenden ausführlichen Bericht verraten: Für eine Schlagzeile waren die Antworten deutlich zu lang.

Die originellste Replik lieferte Frank Tschany, der damit ein wenig die Scharte aus einer verstolperten Bewerbungsrede auswetzte: „Dass die Bürger mich nicht schon am dritten Tag aus dem Dorf jagen“. Doch es ging nicht um Witzeleien, sondern darum, in einem Wahlkampf ohne wirkliche Kontroverse in einem so breiten Bewerberfeld das Profil zu schärfen.

Ich danke den Obersasbacher Winzern.
Matthias Schneider, Bürgermeisterkandidat

Dijana Opitz nahm die Sasbacher mit auf eine gedankliche Reise durch die Gemeinde und betonte: „Ich kann Führung und Gestaltung“. Frank Tschany als zweiter Redner verwies, nachdem er seine Notizen sortiert und die Aufregung heruntergeschluckt hatte, auf sein Engagement für den Tierschutz. Tobias Herok, von Beruf Personalcontroller, versprach den Bürgern enge Einbindung und Transparenz: „Ich erkläre die Dinge gerne auch ein zweites und drittes Mal“.

Mehr Klimaschutz als Thema

Sanja Tömmes wollte sich als Bindeglied zwischen Gemeinderat, Bürgern und Mitarbeitern der Verwaltung verstanden wissen und versprach Tatkraft: „Ich höre zu, aber vom Zuhören allein verändert man nichts“.

Alexander Graf verwies auf die Verbundenheit zu Sasbach und bat um Vertrauen: „Ich bin ein ganz einfacher Mensch, der keine Angst vor neuen Herausforderungen hat“.

Benedikt Eisele, sechster in der nach Eingang der Bewerbungen geordneten Runde, will „Wirtschaft und Klimaschutz zusammenbringen“ und widmete sich vor allem der Jugend. Matthias Schneider als letzter in der Runde bekam einen Extra-Sympathiepunkt für den humorigsten Schluss, Bezug nehmend auf ein wichtiges Agrarprodukt aus der Region: „Ich danke den Obersasbacher Winzern, ohne deren Beteiligung ich diesen Beitrag nicht hätte verfassen können.“

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