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In eigener Sache

Warum wir keine Artikel vorab zum Gegenlesen geben

Redaktionelle Transparenz: Die BNN bietet ihren Kundinnen und Kunden objektive Berichterstattung, ohne der Einflussnahme Tür und Tor zu öffnen.

Neben dem Verfassen von Beiträgen gehört das Recherchieren zu den Grundfähigkeiten eines Journalisten. Hier ein Blick in den Newsroom der BNN.
Neben dem Verfassen von Beiträgen gehört das Recherchieren zu den Grundfähigkeiten eines Journalisten. Hier ein Blick in den Newsroom der BNN. Foto: Rake Hora

Auch ich persönlich kenne das aus eigener Erfahrung: Immer wieder begegnen den Redakteurinnen und Redakteuren der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) im journalistischen Alltag die Anfragen, ob wir nicht den Gesprächspartnern einen Artikel vor Veröffentlichung zum Gegenlesen überlassen könnten. Verständlich, dass diejenigen, die sich unseren Fragen stellen, ein natürliches Interesse daran haben, ihre Aussagen korrekt und im gewünschten Kontext dargestellt zu wissen. Dennoch ist es gelebte Praxis bei den Badischen Neuesten Nachrichten, Texte vor der Publikation nicht zur Freigabe vorzulegen. Und ich möchte Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, erläutern, warum das so ist.

Unabhängiger Journalismus

Unser oberstes Ziel als führender regionaler Verlag in Baden ist es, unabhängigen, objektiven Journalismus zu bieten. Dieser Grundsatz ist verankert in unserem Selbstverständnis, in den ethischen Richtlinien unseres Berufsstandes, im Pressekodex des Presserates und im Kodex der BNN-Redaktion. Die Unabhängigkeit unserer Redaktion ist dabei ein wesentliches Gut, das wir schützen und bewahren wollen - und müssen.

Wenn wir einen Artikel vorab zur Durchsicht weiterreichen würden, würden wir Tür und Tor für Einflussnahme und Zensur öffnen. Es besteht das Risiko, dass sich der Inhalt von einem objektiven Bericht hin zu einer subjektiven Darstellung verschiebt, die den Interessen desjenigen dient, der den Beitrag gegenliest. Wir müssen gewährleisten, dass, was wir publizieren, das Produkt unserer journalistischen Arbeit ist und nicht das Ergebnis von Verhandlungen wie auf dem türkischen Basar.

Korrekte Fakten

Natürlich legen wir größten Wert darauf, Fakten korrekt wiederzugeben. Zitate werden sorgfältig geprüft und in den richtigen Kontext gestellt. Wir verstehen unsere Verantwortung und wissen um die Wirkung unserer Worte. Sollte es dennoch einmal zu Fehlern kommen, stehen wir dazu und korrigieren diese umgehend.

Die Transparenz für unsere Leser in die Arbeit der BNN-Redaktion ist essenziell. Deswegen legen wir im Regelfall unsere Quellen offen, soweit es der Schutz der Informanten und die journalistische Sorgfaltspflicht es zulassen. Und selbstverständlich diskutieren und reflektieren wir gemeinsam als Redaktion die erschienenen Beiträge - sowohl in unserer morgendlichen Themenkonferenz um 10.15 Uhr oder in der Gesamtredaktionskonferenz um 15 Uhr. Durch diese kritische Selbstbetrachtung wollen wir sicherstellen, dass unsere Berichterstattung ausgewogen und fair bleibt.

Leser bilden sich ihre eigene Meinung

Es ist unser gesellschaftlicher Auftrag, die Demokratie zu stärken, indem wir Informationen bieten, die es Ihnen als Leserinnen und Leser ermöglichen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Dafür müssen wir unabhängig bleiben, auch von den Personen, über die wir berichten. Das Gegenlesen zu ermöglichen, würde deswegen unseren journalistischen Prinzipien widersprechen.

Vertrauen in unsere Arbeit

Wir schätzen das Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen, indem Sie unsere Zeitung lesen und sich auf die Qualität unserer Arbeit verlassen. Wir werden auch in Zukunft alles daransetzen, dieses Vertrauen zu rechtfertigen, indem wir unabhängigen, kritischen und fairen Journalismus praktizieren.

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