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Halb so viele Intensivpatienten

Covid-Druck an Pforzheimer Kliniken lässt nach

Die Kliniken Siloah und Helios in Pforzheim melden eine Halbierung der Zahl der Covid-Intensivpatienten seit dem Jahreswechsel. Von Normalität kann aber noch längst keine Rede sei. Die Pandemie bindet weiter viele Kräfte.

Eine Intensiv-Krankenschwestern auf Station. Sie trägt Schutzkleidung. Ihr Berufszweig ist wegen der Coronavirus-Pandemie einer sehr hohen Belastung ausgesetzt. Überhaupt befindet sich der Klinikbetrieb in einer schwierigen Phase.
Weiter stark gefordert: Auch Intensiv-Krankenschwestern sind wegen der Coronavirus-Pandemie einer sehr hohen Belastung ausgesetzt. Im Klinikbetrieb hält noch keine Normalität Einzug. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

In den beiden großen Pforzheimer Kliniken lässt der hohe Druck durch die Corona-Pandemie nach. Im Siloah werden derzeit halb so viele Covid-Intensivpatienten behandelt wie noch zum Jahreswechsel. Ähnlich ist die Lage am Helios. Von Normalbetrieb kann aber noch keine Rede sein, heißt es auf Anfrage dieser Redaktion aus den Kliniken.

Konkret wurden am Klinikum Siloah St. Trudpert am Mittwoch sechs Patienten auf der Corona-Intensivstation behandelt. Drei von ihnen wurden beatmet.

Auf der Station wurden zu dem Zeitpunkt außerdem zwei Verdachtsfälle behandelt. Auf den weiteren Covid-19-Stationen befinden sich aktuell 19 bestätigte Covid-Patienten und 13 Verdachtsfälle.

Corona bindet Kapazitäten und verursacht weiter hohe Aufwände, vor allem bei der Pflege, bei den Patienten- und Mitarbeitertestungen sowie diversen Sicherheitsvorkehrungen.
Ulrich Schulze, Krankenhausdirektor Siloah St. Trudpert

Die Zahlen sind rückläufig, wie Siloah-Krankenhausdirektor Ulrich Schulze verdeutlicht: „Zum Jahreswechsel und Beginn des Jahres haben die Kolleginnen und Kollegen auf der Intensivstation noch die doppelte Anzahl an intensivpflichtigen Covid-19-Patienten versorgt.“

Dennoch sei man von einem Normalbetrieb noch ein ganzes Stück entfernt. „Corona bindet Kapazitäten und verursacht weiter hohe Aufwände, vor allem bei der Pflege, bei den Patienten- und Mitarbeitertestungen sowie diversen Sicherheitsvorkehrungen“, betont der Fachmann.

Immerhin könne man aber das „elektive OP-Programm inzwischen auch Stück für Stück wieder aufnehmen“, so Schulze. Elektiv meint Eingriffe, die zunächst einmal aufschiebbar sind.

In vielen Bereichen können nun wieder geplante Operationen stattfinden, auf die Patienten schon seit einigen Wochen warten.

Von Normalbetrieb kann noch keine Rede sein

Auch bei Helios ist die Auslastung mit Covid-Patienten – deutschlandweit wie im Haus in Pforzheim – klar zurückgegangen.

Mit Stand vom Mittwoch waren in Pforzheim jeweils halb so viele Covid-Patienten auf der Normalstation und der Intensivstation wie um den Jahreswechsel.

Wir haben eine der Verdachtsstationen wieder in eine Normalstation umgewandelt.
Silke Bentner, Abteilungsleiterin Marketing bei Helios

Das erlaubt es den Verantwortlichen, langsam einige Veränderungen vorzunehmen. „Wir haben eine der Verdachtsstationen wieder in eine Normalstation umgewandelt“, erklärt Marketing-Abteilungleiterin Silke Bentner.

„Da sich ja bereits nach der ersten Corona-Welle im letzten Frühjahr gezeigt hat, dass es nicht sinnvoll war, die elektiven Aufnahmen zu verschieben, haben wir unsere geplanten Operationen in der zweiten Pandemiewelle soweit machbar durchgeführt.“

Auch hier wird aber betont: Von einem Normalbetrieb kann noch keine Rede sein. Das gilt schon alleine wegen der neuen Auflagen. „Das Besuchsverbot in unserem Klinikum bleibt derzeit weiterhin bestehen“, so Bentner.

Mit Blick auf die gesunkenen Corona-Fallzahlen auch im einstigen 300er-Hotspot Pforzheim sagt Siloah-Krankenhausdirektor Schulze: „Wir hoffen, dass sich die Bevölkerung weiter verantwortungsbewusst verhält und sich der erfreuliche Trend in den nächsten Tagen und Wochen weiter fortsetzt.“

Schulze warnt: Die Erfahrungen des vergangenen Jahres hätten gezeigt, dass Fortschritte bei zu starker Lockerung der Lockdown-Regeln schnell wieder verloren gehen können.

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