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Mit Sauna und Rutsche

Klares Votum für das Kombibad auf dem Wartberg in Pforzheim

Das Kombibad auf dem Wartberg in Pforzheim ist nun auch in seiner Detailplanung entschieden. Der Gemeinderat gab Grünes Licht für das Großprojekt. Die Opposition ist auf zwölf Stimmen zusammengeschmolzen.

Ein Junge springt vom Sprungbrett ins Wasser
Großer Sprung fürs neue Bad: Das Kombibad auf dem Wartberg ist auch in seiner Detailplanung beschlossen. Foto: Philip Sandrock

So richtig in Feierlaune war Dirk Büscher (CDU) dann doch nicht. Mit 25:12 Stimmen hatte zwar gerade der Pforzheimer Gemeinderat die Pläne des Ersten Bürgermeisters sowie von Bäderchef Lutz Schwaigert für das Kombibad auf dem Wartberg abgesegnet. „Ich kann nur hoffen, dass jetzt der eingeschlagene Weg auch konsequent durchgezogen wird“, sagte Büscher diplomatisch. Er machte deutlich, dass er dem Braten noch nicht ganz traut.

Nach der Grundsatzentscheidung für das Kombibad im Januar stand nun der Detailplan zur Debatte, den Büscher und Schwaigert zuletzt vorgestellt hatten. Darin enthalten sind unter anderem eine Wasserrutsche, ein Sprungbecken, ein Planschbecken und eine Saunalandschaft. Kostenpunkt: Geschätzte 54 Millionen Euro, zuzüglich zwölf Millionen Euro für die Sanierung des Wartbergfreibads.

Zwölf Gegenstimmen blieben am Ende noch übrig von der einstigen Mehrheit fürs Emma-Jaeger-Bad im Stadtzentrum. Ihre Position als erste geändert hatte die SPD bereits zum Jahreswechsel. Das hatte überhaupt erst die Kehrtwende der Verwaltung ermöglicht.

Freie Wähler stimmen größtenteils fürs Wartbergbad

Erstmals im Kombibad-Lager befand sich der Großteil der Fraktion Freie Wähler/Unabhängige Bürger. „Wir werden uns nicht mehr querstellen“, sagte Carol Braun (Freie Wähler), kündigte aber an, gerade die noch offenen finanziellen Fragen kritisch zu begleiten.

Nur einer in der sonst geschlossenen Fraktion blieb bei seinem Nein: Fraktionsvorsitzender Michael Schwarz (FW). Der kommentierte süffisant das Abstimmungsverhalten seiner Fraktion: „Wir freuen uns sehr, dass das Kombibad kommen wird“, sagte er mit deutlich ironischem Unterton und verwies auf die unklare Finanzierung: „Ich gehe davon aus, dass das Regierungspräsidium in Karlsruhe noch ein gewichtiges Wort sprechen wird.“

Geschlossen gegen das Kombibad stimmten AfD, FDP und Reinhard Klein (Bürgerliste). Hans-Ulrich Rülke (FDP) nannte gerade auch den kurz zuvor beschlossenen Eckpunkteplan für den Haushalt 2024/25 als Argument gegen das Kombibad.

Der sieht einen maximalen Spielraum für Investitionen von 40 Millionen Euro vor. Der Bau des Hallenbads auf dem Wartberg sowie die Sanierung des Freibads zusammen wurden aber seitens der Verwaltung auf 66 Millionen Euro geschätzt.

Das ist ein ungedeckter Scheck.
Hans-Ulrich Rülke, FDP

Zahlen, die Rülke in Zweifel zog: „Wir nähern uns irgendwann vermutlich der 100-Millionen-Euro-Grenze.“ Und weiter: „Wenn irgendein Wirtschaftsunternehmen so agieren würde. Das würde in kürzester Zeit vom Markt verschwinden. Das ist ein ungedeckter Scheck.“

Diana Zimmer (AfD) nannte den Plan eine „finanzielle Traumtänzerei“. Klein sprach gar von einer „Unverschämtheit. Das, was entstehen soll, ist eine Luxusvariante zu den Planungen am Emma-Standort“. Andreas Kubisch (Bürgerbewegung) stimmte ebenfalls gegen die Pläne. „Ein großer Teil der Bevölkerung wollte das Emma. Ich würde dem untreu werden“, sagte er.

Jacqueline Roos kritisiert Opposition für das Wort „Luxusbad“

Die Pro-Seite begnügte sich damit, sich an der Opposition abzuarbeiten. Jörg Augenstein (CDU) warf Rülke „Demenz“ vor, da dieser mit 45 Millionen Euro Kosten für ein neues Emma keine Probleme gehabt habe, mit geschätzten 54 Millionen Euro für das Hallenbad auf dem Wartberg dagegen schon. Und Jacqueline Roos (SPD) spöttelte, unter einem „Luxusbad“ verstehe sie „Fontänen, aus denen Champagner spritzt“. Eine Sauna habe es schon im alten Emma gegeben.

Büscher und Schwaigert wird es recht sein. Nach Ostern will man mit dem Vergabeverfahren starten, bis Ende des Jahres soll dann ein Planer gefunden und beauftragt sein. Ziel sei immer noch, Mitte 2026 mit dem Bau fertig zu sein. Allerdings muss dafür der Gemeinderat unter anderem noch den Finanzplan absegnen.

Gemeinderat in Pforzheim beschließt Erhöhung der Ticketpreise

Neben dem Kombibad beschloss der Gemeinderat unter anderem die Erhöhung der Eintrittspreise, ebenso die neue Badeordnung und die Finanzierung für die Sanierung des Fritz-Erler-Bads.

Auch wurden unter anderem ein Gratis-Deutschlandticket für die Mitarbeiter der Stadt und der Aktionsplan zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene beschlossen.

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