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Kandidaten im Porträt

Bürgermeisterwahl in Sasbach: Matthias Schneider sieht sich als Problemlöser

Vom Maschinenbau-Ingenieur zum Bürgermeister? Warum Matthias Schneider sich bei der Wahl in Sasbach gerade als Quereinsteiger gute Chancen ausrechnet.

Matthias Schneider auf seinem Fahrrad in Sasbach
Die Radwegverbindungen innerhalb Sasbachs könnten besser sein, findet Kandidat Matthias Schneider. Foto: Roland Spether

Zuerst war Matthias Schneider „nur“ einer von 4.368 Wählern. Dann wechselte der Sasbacher spontan die Seiten: Weil er sich selbst für keinen der bis dahin sechs Kandidaten entscheiden konnte, beschloss er, sich einfach selbst als neuer Bürgermeister zu bewerben.

„Als Ingenieur bin ich von Haus aus ein Problemlöser“, sagt Schneider, das passe gut zu dem Amt: Ein Rathauschef mit Sinn für Zahlen, Technik und Wirtschaft, das würde Sasbach weiterhelfen. Als Quereinsteiger bringe er das mit.

„Ich mag es gern, mit Menschen umzugehen“, sagt Schneider. Von seiner Arbeit als Maschinenbau-Ingenieur in der Automobilbranche sei er es gewohnt, in Konferenzen zu sitzen und mit Kollegen auch an anderen Standorten zu sprechen.

„Eine Gemeinderatssitzung zu leiten, Menschen mit Informationen zu versorgen und Lösungen für Bürger zu erarbeiten – das ist gar nicht so weit weg davon.“

Schneider lebt seit 17 Jahren in Sasbach

Matthias Schneider ist 57 Jahre alt und stammt aus Rheinland-Pfalz. Seit 17 Jahren lebt er mit seiner Familie in Sasbach. Über seine 16, 18 und 19 Jahre alten Kinder, deren Schule und Vereine, sei er in Sasbach gut vernetzt.

Schneider selbst war im örtlichen Schachverein aktiv, bis die Pandemie alle Treffen lahmlegte.

„Heute verbringe ich viel Zeit mit meiner Arbeit und mit dem Fahren dorthin“, sagt Schneider, der am liebsten mit dem Fahrrad unterwegs ist. „Das brauche ich als Ausgleich zum Bürojob.“

Zum Gespräch mit der Redaktion ist er ebenfalls geradelt, eine ziemlich verregnete Angelegenheit an diesem Tag, und auch zum Flyer-Verteilen im Ort nutzt er das Rad.

Im Wahlkampf mit jedem einzelnen Bürger persönlich zu sprechen, das funktioniere neben dem Beruf nicht. „Ich habe das mal durchgerechnet. Es wären 160 Stunden, wenn ich an jeder Haustür fünf Minuten verbringen würde.“

Also ist er kreuz und quer im Ort unterwegs und spricht mit den Menschen, die er dort trifft. „Auf meiner Negativseite steht natürlich, dass ich keine Ausbildung in der Verwaltung habe. Da muss ich nachrüsten.“ Ein Problem sei das nicht. „Man muss eben viel nachlesen“, sagt Schneider.

Auch da sieht er Parallelen: „Ich bin in meinem Beruf auch damit befasst, anderen beizubringen, wie bestimmte Prozesse im Unternehmen ablaufen: Wer macht wann was, wie sind die Regeln?“

Kassensturz in der Gemeinde

Der neue Sasbacher Bürgermeister müsse in jedem Fall erst einmal einen Kassensturz machen, bevor es daran gehe, die schon angestoßenen Sasbacher Projekte zu Ende zu bringen, vom Glasfasernetz über das Windrad auf der Hornisgrinde bis zum Baugebiet Waldfeld III.

„Wenn die Energiekosten weiter so hoch sind, dann sind die Finanzpläne aus den vergangenen Jahren bald hinfällig“, sagt er.

Zudem will er sich das Thema Grundsteuer vornehmen: „Sie soll nicht teurer werden. Die Versuchung der Gemeindeverwaltungen ist groß, die finanziellen Nöte, die sie haben, im Zuge der Grundsteuerreform jetzt den Bürgern aufzudrücken.“

Auch Maßnahmen für den Klimaschutz seien, wenn auch notwendig, eine finanzielle Belastung. „Die Leute wollen gern etwas tun, aber auch das kostet Geld.“

Zwar hat Sasbach eine kommunale Klimaschutzplanung, der viele Maßnahmen aufgelistet sind, aber es sei, so sagt Schneider, nicht klar, was diese eigentlich bringen.

„Man sieht es auf Bundesebene: Da wird richtig viel Geld für den Klimaschutz ausgegeben, aber wir verursachen pro Kilowattstunde Strom immer noch rund 740 Gramm CO2, obwohl wir bei 300 Gramm liegen sollten.“

Die Absichten seien gut, aber es bewege sich zu wenig. Zudem: „Wenn man seinen CO2-Verbrauch ausgleicht, indem man Umweltprojekte finanziert, ist es außerdem hilfreich, wenn man rechnen kann“, sagt Schneider. „Genau das wäre mein Punkt.“

In einem, kurzen Satz: Warum wollen Sie Bürgermeister werden?
Schneider

Weil ich glaube, dass ich das mindestens so gut kann wie die anderen Kandidaten.

Wissen Sie, was da auf Sie zukommt?
Schneider

Wissen kann man nur, was man schon kennt.

Das ist oft eine 80-Stunden-Woche. Kann man sein Geld nicht einfacher verdienen?
Schneider

Bestimmt, aber Geld ist ja nicht alles.

Was sagt die Familie zu der Idee?
Schneider

Meine Frau und mein Sohn helfen mit, meine beiden Töchter halten sich zurück, alle anderen finden das auch super.

Ein spannender Fakt über Sasbach bitte, den wir noch nicht kennen.
Schneider

Sasbach hat alles, hier fehlt eigentlich nur noch ein Strand.

Worüber haben Sie im Wahlkampf lachen müssen?
Schneider

Beim Patrozinium merkte man manchen Kandidaten an, dass sie keine Übung im katholischen Kirchgang haben.

Was ist Ihnen in den vergangenen Wochen aufgefallen, das Sie sofort ändern werden?
Schneider

Die Radwegverbindung innerorts ist nicht so gut.

Der sympathischste Wesenszug der Sasbacher?
Schneider

Ich kenne keine unfreundlichen Sasbacher.

Wo waren Sie zuletzt im Urlaub?
Schneider

Für einen Tagesausflug in Grindelwald in der Schweiz.

Und wo wollen Sie unbedingt noch einmal hin?
Schneider

Mal wieder nach Italien, bevor dort die Saison losgeht.

Was packen Sie als Lektüre ein?
Schneider

Im Urlaub nichts, aber empfehlen würde ich „Basic Economics“ von Thomas Sowell.

Oder lieber Streaming? Geben Sie unseren Lesern einen Tipp.
Schneider

Nein, ich nutze kein Streaming.

Kurz gefragt, kurz geantwortet

Sekt oder Sprudel? Wasser

Oper oder Rockkonzert? Rockkonzert

Sonne oder Schnee? Sonne mit Schnee

Familie oder Freundeskreis? Familie

Windenergie oder Auerhuhn? Windenergie

Schnitzel oder Tofu? Schnitzel

Selbst gekocht oder Fast Food? Selbst gekocht

Sport oder Sofa? Beides

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