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Kandidaten im Porträt

Bürgermeisterwahl in Sasbach: Dauerkandidat Frank Tschany versucht es zum achten Mal

Frank Tschany will Bürgermeister in Sasbach werden. Dass er bei all seinen bisherigen Wahlen nur wenige Stimmen bekam, hält ihn nicht von einem weiteren Versuch ab. Was treibt ihn an?

Bürgermeisterkandidat Frank Tschany in Sasbach.
Gern im Grünen: Frank Tschany will sich für die Umwelt, für Tierschutz und benachteiligte Mitbürger einsetzen. Foto: Stefanie Prinz

Man könnte fast sagen, Frank Tschany hat Übung in Sachen Bürgermeisterwahlen. Achtmal hat er inzwischen schon sein Glück versucht, am Ende bekam er immer nur einige wenige Stimmen.

In Sasbach probiert er es noch einmal. Dort will er sich, das haben die Wähler in den anderen Gemeinden auch schon gehört, für Benachteiligte einsetzen, für Ältere und Ärmere, aber auch für Tiere und die Natur.

Dieses Ziel treibt Tschany an, sich immer wieder zu bewerben, sagt er. In Lauf bekam er im vergangenen Sommer gerade einmal vier Stimmen, die Siegerin knapp 1.200. Trotzdem hat Tschany die Hoffnung, dass es irgendwann doch einmal klappen könnte. Nach 15 Wahlen soll für ihn aber Schluss sein.

Bis dahin will er weiterhin die Augen offenhalten, wo in der Region neue Bürgermeister gesucht werden. In Schwanau, Lauf und Rheinmünster war er bereits Kandidat, auch in Hasel im Kreis Lörrach, in Sulz am Neckar, Hornberg und Eggenstein-Leopoldshafen.

Obdachlose, Senioren mit kleiner Rente: Menschen wie ihnen will Tschany helfen. „Als einfacher Arbeiter kann man das alles nicht, als Bürgermeister aber schon.“ Dafür will er sich unter anderem informieren, wo im Ort neue günstige Wohnungen möglich wären.

Ein Tafelladen sei für Sasbach ebenfalls interessant, denn nicht jeder sei mobil genug, um zur Tafel in Achern zu kommen. Auch dieses Thema hat er, genauso wie das Versprechen, einen Teil des Gehalts als Bürgermeister zu spenden, schon bei anderen Wahlen vorgebracht.

Tschany fordert mehr Naturschutzflächen für Sasbach

Auch zusätzliche Naturschutzflächen stellt er sich für die Gemeinde vor. Wo diese sein könnten, darüber müsse er sich noch informieren. Mit seinem Augenmerk auf Tierschutz habe er unter den Kandidaten jedenfalls ein Alleinstellungsmerkmal, sagt Tschany.

Er selbst züchtet Schafe, Ziegen und Vögel, ist am liebsten in der Natur unterwegs. Seine Themen habe er auch während des Haustürwahlkampfs in den Wünschen der Bürger wiedergefunden, sagt er: mehr Unterstützung für Senioren, mehr 30er-Zonen, mehr unbebaute Natur.

Der 50-Jährige ist verheiratet, Vater einer Tochter und lebt in Bühl. Letzteres soll auch in Fall einer Wahl so bleiben. „Im Freundeskreis finden einige es super, dass ich mich bewerbe, manche fragen, warum ich mir so viel Stress mache.“

Außer den Hausbesuchen steht ein Infostand mit Flyern auf seinem Plan, und auch den Auftritt bei der Kandidatenvorstellung hat er er minutiös geprobt. Bei dem Termin vor einer Halle voller Menschen zu stehen, sei eine große Sache.

Tschany ist seit etwa 16 Jahren in der Hausmeisterbranche selbstständig, außerdem arbeitet er als Zeitungszusteller. Die Schule unterbrach er nach einem familiären Schicksalsschlag für mehrere Jahre, holte später die Mittlere Reife nach.

Zwar habe er keine Ausbildung gemacht, diesen Abschluss habe er aber unbedingt schaffen wollen. „Ursprünglich wollte ich Polizist werden, hatte dann aber schon die damalige Altersgrenze überschritten“, sagt er.

Wenn es nicht klappt, verliert man ja nichts.
Frank Tschany, Bürgermeisterkandidat

„Natürlich haben die Kandidaten mit mehr Erfahrung größere Chancen.“ Ohne Erfahrung mit Verwaltungen sei es schwieriger, er sei aber guter Dinge, dass man sich einarbeiten könne, wenn es so weit ist. Auf eine Prognose für das Wahlergebnis will er sich nicht festlegen. „Wenn es nicht klappt, verliert man ja nichts. Man hat es wenigstens probiert.“

In einem, kurzen Satz: Warum wollen Sie Bürgermeister werden?
Tschany

Um für andere Menschen da zu sein, für ältere, arme Menschen.

Wissen Sie, was da auf Sie zukommt?
Tschany

Ja, das ist ein Beruf, in dem man viel Verantwortung trägt.

Das ist oft eine 80-Stunden-Woche. Kann man sein Geld nicht einfacher verdienen?
Tschany

Ja, natürlich kann man es leichter haben.

Was sagt die Familie zu der Idee?
Tschany

Meine Frau war erst skeptisch, ist inzwischen auch der Meinung, dass man ja nichts zu verlieren hat.

Ein spannender Fakt über Sasbach bitte, den wir noch nicht kennen.
Tschany

Da kenne ich keinen.

Worüber haben Sie im Wahlkampf lachen müssen?
Tschany

Bisher über nichts.

Was ist Ihnen in den vergangenen Wochen aufgefallen, das Sie sofort ändern werden?
Tschany

Da wüsste ich auf Anhieb nichts.

Der sympathischste Wesenszug der Sasbacher?
Tschany

Die Leute sind sehr freundlich.

Wo waren Sie zuletzt im Urlaub?
Tschany

In Sachsen, da wohnt meine Schwiegermutter.

Und wo wollen Sie unbedingt noch einmal hin?
Tschany

Nach Mallorca, da war ich noch nie.

Was packen Sie als Lektüre ein?
Tschany

Ich lese keine Bücher.

Oder lieber Streaming? Geben Sie unseren Lesern einen Tipp.
Tschany

Da habe ich keinen Tipp.

Kurz gefragt, kurz geantwortet

Sekt oder Sprudel? Sprudel.

Oper oder Rockkonzert? Rockkonzert.

Sonne oder Schnee? Sonne.

Familie oder Freundeskreis Familie.

Windenergie oder Auerhuhn? Windenergie.

Schnitzel oder Tofu? Schnitzel.

Selbst gekocht oder Fast Food? Selbst gekocht.

Sport oder Sofa? Sport.

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