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100 Tage im Amt

Steinmauerns Bürgermeister fehlt wegen Corona der Kontakt zum Bürger

Toni Hoffarth ist der neue Mann an der Spitze Steinmauerns. Die ersten 100 Tage als Bürgermeister hat er gemeistert. Der Quereinsteiger hat viele Ideen, wie er Steinmauern in die Zukunft führen will.

Toni Hoffarth vor dem Rathaus in Steinmauern.
Gut eingelebt: Toni Hoffarth hat sich als Bürgermeister in Steinmauern eingearbeitet. Er hat einige Ideen, um die Gemeinde in die Zukunft zu führen. Foto: Hans-Jürgen Collet

Vor rund 100 Tagen ist Toni Hoffarth in das Bürgermeisterbüro in Steinmauern eingezogen. Der 34-Jährige setzte sich bei der Wahl Ende Oktober klar gegen den einzigen Mitbewerber Harald Reinhard durch. Der Steinmauerner trat Anfang Januar die Nachfolge von Siegfried Schaaf an, der 28 Jahre lang Rathauschef im Flößerdorf war.

„Ich habe mich gut in das Amt eingelebt. Es fühlt sich sehr gut an“, sagt Hoffarth. Alles habe wunderbar geklappt. „Man mag es zwar kaum glauben, aber in Steinmauern kochen sie alle auch nur mit Wasser“, meint er schmunzelnd. Die allererste Amtshandlung am ersten Arbeitstag war „sich anständig den Mitarbeitern im Rathaus“ vorzustellen.

Auf seinen neuen Job hat sich Hoffarth intensiv vorbereitet. „Ich wollte keinen Kaltstart hinlegen“, erklärt er. Die zwei Monate bis zum Amtsantritt nutzte der neue Mann im Rathaus und stand im Austausch mit den Amtsleitern. So konnte er sich einen Überblick über die Themen verschaffen.

Vor dem Bürgermeisteramt hatte Hoffarth vor seinem Amtsantritt Respekt. „Ich habe ja eine gewisse Verantwortung für die Bürger und natürlich auch für die Belegschaft.“

Ich will frischen Wind und andere Ideen einbringen.
Toni Hoffarth, Bürgermeister

Im Rathaus arbeiten 80 Beschäftigte. Darüber hinaus sei die Arbeit als Bürgermeister vielfältiger, als er im ersten Moment gedacht hatte. Aber das mache es umso spannender.

Als Quereinsteiger hat der 34-Jährige natürlich auch einen neuen Blickwinkel. „Ich will einfach auch frischen Wind und andere Ideen einbringen“, betont er.

Steinmauerns Bürgermeister Toni Hoffarth will Homeoffice im Rathaus vorantreiben

Das Thema Digitalisierung liegt ihm besonders am Herzen. Das Rathaus habe beispielsweise kein Mitarbeiter-WLAN, es gebe keine Bürger- oder Kita-Info-App und auch kein interaktives Whiteboard, eine Art elektronische Tafel. „Wir sind überhaupt dabei, beim Thema EDV und IT die Komplexität herauszunehmen.“

Auch das Thema Homeoffice will Hoffarth im Rathaus vorantreiben. „Ich stehe dem allem sehr offen gegenüber.“ Die Beschäftigten würden aber alle noch an festen Desktop-Rechnern arbeiten.

Es brauche laut Bürgermeister Laptops und eine VPN-Verbindung. „Natürlich möchte ich auch für die Bürger vieles einfacher machen und Services online anbieten“, erklärt Hoffarth.

Auch den Kindergarten hat der Bürgermeister im Blick, wo die Ausstattung verbessert und manches digitaler gestaltet werden soll – beispielsweise die Kindergarten-Anmeldung.

In absehbarer Zeit werden wir in eine gewisse Normalität zurückkehren.
Toni Hoffarth, Bürgermeister

Als schwierigste Herausforderung in seinem Amt sieht Hoffarth bislang die Corona-Pandemie. Dafür gebe es keine Blaupause. „Der persönliche Kontakt fehlt fast komplett“, bedauert der Bürgermeister.

Er würde gerne mit den Bürgern mehr in Verbindung treten. „Es kennt mich ja nicht jeder.“ Vor allem organisatorisch sei die Pandemie auch eine Herausforderung.

Etwa, wenn laut Hoffarth wegen eines positives Corona-Falles der Kindergarten geschlossen werden muss, oder wie Testungen organisiert werden und auch wie die Terminvergabe im Rathaus gestaltet werden soll.

Hoffarth bleibt aber optimistisch: „Es wurden jetzt erstmals eine Million Menschen an einem Tag geimpft. In absehbarer Zeit werden wir in eine gewisse Normalität zurückkehren.“

Sanierung der Hauptstraße in Steinmauern dauert nur drei Monate

Die Sanierung der Hauptstraße beginnt laut Hoffarth Mitte Mai. Positiv sei, dass sich die Bauzeit von sechs auf nur drei Monate verkürze, weil die Firma zwei Bautrupps einsetzen könne.

Damit einhergehend wird auch die Kreisstraße in Richtung Rastatt saniert werden. „Da hat uns das Landratsamt Bescheid gegeben, dass diese Straße parallel erneuert wird“, sagt Hoffarth. So könne die Belastung der Bürger deutlich reduziert werden.

Bei der Umgestaltung seines Büros gibt sich Hoffarth pragmatisch und unprätentiös. „Das ist kein wichtiges Thema.“ Das Rathaus müsse ohnehin irgendwann modernisiert werden.

„Dann mache ich mir vielleicht mal Gedanken.“ Einen neuen Sessel will er sich aber dennoch zulegen. Er sitze doch relativ viel. „Aber es ist ja aktuell nicht so, dass ich einfach los gehen könnte, um mir einen Sessel auszusuchen“, sagt er lachend.

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