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Wahl am Sonntag

Remchinger Bürgermeisterkandidaten stellen sich erneut in der Kulturhalle vor

Fünf Tage vor der Wahl stellten sich die Kandidaten der Bürgermeisterwahl in Remchingen am Dienstagabend ein zweites Mal in der Kulturhalle in Wilferdingen dem Publikum vor.

Groß war das Interesse an den vier Bürgermeisterbewerbern, die sich erneut in der Kulturhalle vorstellten: Andreas Wagner, Julia Wieland, Gerd Kunzmann und Philipp Hildinger (von links). Moderiert wurde die Veranstaltung von Kurt Ebel (Mitte).
Groß war das Interesse an den vier Bürgermeisterbewerbern, die sich erneut in der Kulturhalle vorstellten: Andreas Wagner, Julia Wieland, Gerd Kunzmann und Philipp Hildinger (von links). Moderiert wurde die Veranstaltung von Kurt Ebel (Mitte). Foto: Torsten Ochs

Unaufgeregt und ohne unbequeme Fragen oder Zwischenfälle: Harmonisch verlief auch die zweite Vorstellungsrunde der vier Bürgermeisterkandidaten am Dienstagabend in der Remchinger Kulturhalle. Ähnlich groß wie bei der ersten Rund Ende Mai war das Interesse an den vier Bewerbern. Die meisten der über 600 Plätze in der Kulturhalle in Wilferdingen waren belegt.

Nach einigen Wahlkampfwochen war der Auftritt in der Kulturhalle für das Quartett die letzte große Chance, die Wähler fünf Tage vor der Wahl von sich zu überzeugen.

Alle Kandidaten gehen parteiungebunden an den Start

Im Rennen sind: Die Huchenfelder Ortsvorsteherin Julia Wieland (28), der Eisinger Automobilkaufmann Philipp Hildinger (35), der Remchinger Kämmerer Gerd Kunzmann (50) und der Neulinger IT-Service-Techniker Andreas Wagner (35). Bei der Wahl am Sonntag sind alle Vier parteiungebunden am Start, obwohl Wagner CDU-Mitglied ist.

Die vier Kandidaten wollen Luca Wilhelm Prayon (CDU) folgen. Der scheidende Rathauschef tritt am Mittwoch sein neues Amt als Landrat im Bodenseekreis an und war bei der Veranstaltung in der Kulturhalle nicht dabei. Vertreten wurde er von CDU-Gemeinderat und Moderator Kurt Ebel.

Wie bereits in der ersten Vorstellungsrunde am 26. Mai stellten die Kandidaten sich und ihre Ziele in einer 15-minütigen Rede vor und beantworteten anschließend Fragen der Zuschauer.

Julia Wieland sieht Remchingen als Vorbild für Nachhaltigkeit

Den meisten Applaus erhielt Julia Wieland, die ihre Vision für die Gemeinde im Jahr 2039 vorstellte. Die Bewerbung in Remchingen sei eine „Herzensangelegenheit“, beteuerte sie. Ihrer Vorstellung nach hat sich Remchingen in 16 Jahren zu einem Vorbild für Nachhaltigkeit entwickelt.

Die Gemeinde lebt energieautark. Auch ein barrierefreier Bahnhof, ein Hallenbad in Singen und ein umfassender Glasfaserausbau stehen auf der Agenda von Wielands Vision.

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Als Sprungbrett oder „Sprosse auf der Karriereleiter“ sehe sie den Job als Remchinger Bürgermeisterin nicht, versicherte Wieland: „Ich möchte sesshaft werden und bin gekommen, um zu bleiben.“

Philipp Hildinger will autarke Energieprojekte voranbringen

Viele Themen schnitt auch Philipp Hildinger in seiner Rede an. Wichtig sind ihm eine nachhaltige Finanzplanung, autarke Energieprojekte, Digitalisierung und die Zukunft des Hallenbads in Singen.

Einsetzen will er sich außerdem für den barrierefreien Bahnhof, Hochwasserschutz, stabile Kinderbetreuung und altersgerechtes Wohnen. Die Erschließung neuer Gewerbegebiete werde ebenfalls notwendig, so Hildinger. Ein Ziel sei auch, Remchingen zum Standort für Windkraft zu machen.

Kämmerer Kunzmann unterstreicht seine Verwaltungserfahrung im Remchinger Rathaus

Rechnungsamtsleiter und Wirtschaftsförderer Gerd Kunzmann hob in seiner Rede seine 25-jährige Erfahrung im Remchinger Rathaus hervor. „Remchingen liegt mir schon lange am Herzen“, so Kunzmann. Den erfolgreichen Kurs der Gemeinde wolle er „auf neuen Wegen halten“.

Die Themen auf seiner Agenda sind ebenfalls die Sanierung des Hallenbads, Digitalisierung, bezahlbarer Wohnraum und der Kinder- und Jugendcampus.

Darüber hinaus will Kunzmann den Wirtschaftsstandort stärken, Ausbildungsplätze schaffen und die Ärzteversorgung sichern. Und dafür sorgen, dass der barrierefreier Ausbau des Bahnhofs auch wirklich 2026 kommt.

Andreas Wagner liegen Investitionen in Kinder am Herzen

Für Erheiterung im Publikum sorgte Andreas Wagner mit seiner launigen Rede, für die er am Ende sogar Bravo-Rufe erntete. Auf Wahlplakate habe er verzichtet, „weil ich nicht vor Ihnen herabhängen wollte“, sagte er. Flexibel sein, wenn alles schon organisiert und geplant ist – das sei ihm wichtig.

Den Themen der anderen Kandidaten könne er sich anschließen, sagte Wager. Am Herzen liege ihm, in Kinder und damit in die Zukunft zu investieren. Und Remchingen solle durch Flurputzete und Kooperationen mit Firmen und Projekten verschönert werden.

Zuschauer haken mit Fragen nach

Nach den Reden fühlten die Zuschauer den Kandidaten mit Fragen auf den Zahn. Themen in den harmonischen Frage-Antworten-Runden waren unter anderem ein Fernwärmenetz für ganz Remchingen, kleine Wohnungen, Flüchtlinge und Investitionen in Kindergärten.

Ein Zuhörer aus der Partnergemeinde San Biagio regte an, dass die Skulptur, die vor dem Umbau des San-Biagio-Platani-Platz stand, auf den Platz zurückkehrt. Dem stimmten die Kandidaten zu. Auch für eine Wilferdingerin, die sich von der Standortwahl des geplanten Kinder- und Jugendcampus vor den Kopf gestoßen fühlt.

Live-Stream aus den Gemeinderatssitzung vorgeschlagen

Die Bewerber waren sich einig, dass die Kommunikation breiter gestreut werden müsse. Etwa mit kostenlos verteilten Gemeindeblätter, schlug Hildinger vor. Bürger müssten früher eingebunden werden, findet Kunzmann. Wieland kann sich auch regelmäßige Infoveranstaltungen vorstellen oder ein Live-Stream aus den Gemeinderatssitzungen.

Welche persönlichen Werte ihnen wichtig seien, wurden die Bewerber von einem Zuschauer gefragt.

Sie sei ein ehrlicher Mensch, authentisch und wolle in Kommunikation mit allen Bevölkerungsgruppen bleiben, sagte Julia Wieland über sich.

Er sei ausgeglichen, charakterisierte sich Philipp Hildinger. Es sei ihm wichtig den Leuten auf Augenhöhe zu begegnen.

Ehrlichkeit, Sachlichkeit, Sachkenntnis und Transparenz – das seien seine Eckpfeiler, sagte Gerd Kunzmann.

Andreas Wagner setzt auf Respekt vor der Erfahrung der Älteren und Verständnis für die Jüngeren.

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