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Entscheidung nach Elfmeterschießen

„Unbändiger Kampfgeist“: 1. FC Bruchsal steht im Verbandspokal-Halbfinale

Willen und Einsatzbereitschaft haben der 1. CfR Pforzheim und der 1. FC Bruchsal gleichermaßen an den Tag gelegt – am Ende ging der FC am Dienstagabend nach Elfmeterschießen als Sieger vom Platz.

Stanley Ratifo (weiß, CfR) gegen Marcel Gessel (rot, Bruchsal)
Abgerackert: Der Pforzheimer Stanley Ratifo (rechts) brachte den Ball an diesem Dienstag nicht im Tor der Bruchsaler unter. Letztlich durfte Marcel Gessel mit dem 1. FC Bruchsal jubeln. Foto: Arnd Waidelich

Gegen 21.40 Uhr schrien sie ihre Freude in den Pforzheimer Nachthimmel – und dieser Schrei war wohl weit über die Tribünen des Stadions im Brötzinger Tal zu hören. Im Verbandspokal-Viertelfinale hat sich der Fußball-Oberligist 1. FC Bruchsal am Dienstagabend mit 3:2 (0:0) nach Elfmeterschießen bei seinem Liga-Konkurrenten 1. CfR Pforzheim durchgesetzt.

Dabei kam es für die Pforzheimer, wie es im Fußball so oft kommt. Nachdem sie ihre Möglichkeiten in der Verlängerung ungenutzt gelassen hatten, sollten sie vom Elfmeterpunkt aus das Nachsehen haben.

Dass es spannend werden würde an diesem Dienstagabend, das war bereits im Vorfeld durchaus absehbar. Vor gut fünf Wochen waren sich die beiden Mannschaften in der Liga begegnet, der CfR hatte sich dank eines Doppelschlags nach der Pause mit 2:1 durchgesetzt. Dieses Mal sollte Bruchsal nach torlosen 120 Spielminuten vor 320 Zuschauern die Oberhand behalten.

1. CfR Pforzheim bestimmt das Spiel über weite Strecken

Bei den Gästen waren Marcel Gessel und Lukas Durst zurück in der Startelf. Der CfR, bei dem Noah Lulic von Beginn an ran durfte, musste kurz vor Anpfiff noch einmal seine Aufstellung ändern. Für Stürmer Willie Sauerborn, der sich beim Aufwärmen eine Zerrung zugezogen hatte, begann Stanley Ratifo.

Und das auffällig: Pforzheim drückte seine Gäste zu Beginn der Partie in deren eigene Hälfte, baute sein Spiel geduldig auf und kam bereits nach zehn Spielminuten zu seiner besten Möglichkeit in der ersten Halbzeit. Über die linke Seite setzte sich Ratifo durch und legte quer auf Robin Münst. Dieser zog auf Höhe der Strafraumgrenze ab, doch sein Schuss prallte an der Innenkante des linken Pfostens ab.

Für die Bruchsaler schien das ein Weckruf zu sein. Drei Minuten später zog Marcel Gessel über die linke Seite kommend ab, für den CfR retteten sowohl Keeper Kevin Rombach als auch der rechte Pfosten.

Auch der Abpraller blieb gefährlich, landete bei dem Ex-Pforzheimer Andre Redekop. Bei seinem Abschluss aber bekam Demarveay Sheron den Fuß dazwischen.

1. FC Bruchsal kämpft leidenschaftlich

Der CfR blieb in der Folge zwar die spielbestimmende Mannschaft – letztlich allerdings auch zu ungefährlich. Und so kamen die Bruchsaler kurz vor der Pause noch einmal zu einer guten Gelegenheit: Nach einer Ecke von Albin Sahiti zog Komlan Agbegniadan ab, Münst klärte auf der Linie.

Der Seitenwechsel sollte nur wenig Veränderung ins Spiel bringen. Bruchsal wehrte sich nach Kräften, der CfR blieb vermehrt in Ballbesitz. Einzig die zwingenden Chancen blieben Mangelware. Einen starken Abschluss von Münst parierte Nell problemlos, auch zwei Abschlüsse von Salvatore Catanzano blieben ohne Ertrag.

In der Verlängerung versuchten es die Gastgeber mit der Brechstange, wollten den stark dezimierten Bruchsalern, die mit nur vier Feldspielern auf der Auswechselbank nach Pforzheim angereist waren und letztlich auf Konter lauerten, den Zahn ziehen. Doch erneut Catanzano und die beiden eingewechselten Marco Rienhardt und Denis Latifovic brachten den Ball nicht im Tor des Bruchsaler Keepers Oliver Nell unter.

Elfmeterschießen wird zum Krimi

Nachdem im Elfmeterschießen sowohl Serach von Nordheim seitens der Pforzheimer als auch Andre Redekop bei den Bruchsalern gescheitert waren, lagen beide Teams nach je drei Schützen gleichauf.

Anschließend verschoss Catanzano, Patrick Berecko brachte die Bruchsaler in Führung. Besiegelt hat die Pforzheimer Niederlage letztlich der Elfmeterschuss von Robin Münst, den Nell parierte.

Wir haben heute unbändigen Kampfgeist gezeigt.
Mirko Schneider, Trainer des 1. FC Bruchsal

„Wir haben heute unbändigen Kampfgeist gezeigt“, sagte FC-Coach Mirko Schneider nach der Partie. „Nach der Niederlage in Nöttingen haben wir die richtigen Worte gefunden.“

Für Fatih Ceylan, Trainer der Pforzheimer, hatte unterdessen die Kaltschnäuzigkeit bei seiner Mannschaft gefehlt. „Wenn du so eine Defensive knacken willst, musst du direkt die erste Chance nutzen. Das haben wir heute nicht geschafft. Spielerisch bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht.“

Bruchsaler Reise geht weiter

Wie es nun für den 1. FC Bruchsal im Pokal weitergeht? Das wird sich erst nach dem 10. November entscheiden. Dann nämlich spielen Verbandsligist FC Zuzenhausen und Drittligist SV Waldhof Mannheim den letzten Halbfinalteilnehmer aus.

Bereits in die Runde der letzten vier Teams eingezogen sind die beiden Landesligisten SV Wagenschwend (1:0 gegen TSV Assamstadt) und FC Türkspor Mannheim (2:1 gegen GU-Türk. SV Pforzheim).

In der Oberliga empfängt der 1. FC Bruchsal am Samstag (15.30 Uhr) den SV Oberachern, der 1. CfR Pforzheim erwartet am selben Tag um 14 Uhr den SGV Freiberg.

1. CfR Pforzheim: Rombach – von Nordheim, Macorig, Gudzevic, Sheron (72. Latifovic), Kahriman (72. Engler), Münst, Catanzano, Ratifo, Varese (111. Rienhardt), Lulic (64. Böhm).

1. FC Bruchsal: Nell – Sailer, Berecko, Gessel (113. Kias), Schiek, Durst (81. Muto), Agbegniadan, Walica, Redekop, Amelhaf (111. Dogancay), Sahiti.

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