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Mehrstündiger Stromausfall

Rheinstetten entwickelt Notfallplan für Blackout

Wenn der Strom mehrere Stunden ausfällt, kann das schwerwiegende Folgen haben. Deshalb beugen viele Kommunen vor, indem sie Notfallkonzepte entwickeln – auch Rheinstetten. Im Gemeinderat wurde der Zwischenstand vorgestellt.

Für Stromausfälle vorbeugen: Will man nicht im Dunkeln sitzen, sollte man daheim immer einen Grundvorrat an Kerzen und Teelichtern haben. Experten empfehlen zudem einen Notvorrat für etwa zehn Tage an Wasser und Lebensmitteln.
Für Stromausfälle vorbeugen: Will man nicht im Dunkeln sitzen, sollte man daheim immer einen Grundvorrat an Kerzen und Teelichtern haben. Foto: Christin Klose /dpa

Was, wenn in Rheinstetten mehrere Stunden der Strom ausfällt, es zu einem sogenannten Blackout kommt? Auf ein solches Szenario will sich die Stadt vorbereiten und erstellt dafür einen Notfallplan. Im Herbst soll er nach Angaben der Stadtverwaltung voraussichtlich ausgearbeitet sein und der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ein Zwischenstand wurde nun im Gemeinderat vorgestellt. Anlass war ein Antrag der SPD-Fraktion, in dem sie die Stadtverwaltung beauftragte, Handlungskonzepte für den Fall eines solchen Blackouts zu erstellen.

Für den Notfallplan hat die Stadt, wie Rheinstettens Ordnungsamtleiter Ronald Daum in der Gemeinderatssitzung erläuterte, zwei Szenarien betrachtet.

Notfalltreffpunkte in Rathäusern und Hallen

Eines geht von einem maximal vier Stunden andauernden Stromausfall aus, ein weiteres von einem Blackout über mehr als vier Stunden. Im ersten Fall will die Stadt sogenannte Notfallinformationsstellen im Rathaus Mitte, im Technischen Rathaus, in der Festhalle Neuburgweier und im Kindergarten Silberstreifen einrichten.

Dort sollen Bürger Informationen über die aktuelle Lage und Verhaltensweisen erhalten. Auch Notfallmeldungen über Funk sollen von dort abgesetzt werden können.

Bei einem Stromausfall von mehr als vier Stunden sollen in der Keltenhalle Mörsch, der Ufgauhalle in Forchheim und der Festhalle Neuburgweier Notfalltreffpunkte eingerichtet werden, die je nach Bedarf zusätzlich zur Kommunikation nach außen Möglichkeiten zum Aufwärmen, zur Trinkwasserversorgung und Erste Hilfe bieten.

Angedacht ist auch eine Ausstattung der Notfalltreffpunkte mit Notstromversorgung. Eine Erstausstattung für Notfalltreffpunkte, unter anderem mit Notstromaggregaten, habe man im Herbst beantragt – angekommen sei bisher noch nichts, so Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) in der Sitzung.

Stadt appelliert an Bürger, Vorsorge zu leisten

Der Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Liegt in den Rathäusern aus: Der Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Foto: Julia Trauden

Die Stadt appelliert aber auch an die Bürger, selbst Vorkehrungen für den Notfall zu treffen. „Denn die Stadtverwaltung wird im Falle eines Stromausfalls über Stunden nicht alle Probleme lösen können.“

Um die Eigenvorsorge zu fördern, stelle man Informationsmaterial mit Checklisten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kostenlos zur Verfügung. Die Broschüren liegen in den Rathäusern zur kostenlosen Mitnahme aus.

Außerdem sind, so OB Schrempp, Kurse zur Notfallvorsorge in einer Bildungsreihe an der Volkshochschule geplant.

Die Wahrscheinlichkeit eines längeren Stromausfalls ist nach Recherchen der Stadtverwaltung relativ gering. „2021 war in Deutschland im Schnitt bei jedem Endverbraucher der Strom knapp 13 Minuten weg“, führte Ordnungsamt-Chef Daum im Gemeinderat aus. Beispiele aus der Region zeigen: Mehrstündige Stromausfälle sind nicht auszuschließen

Dass es dennoch dazu kommen kann, zeigten zuletzt mehrere Stunden dauernde Stromausfälle in Rastatt (ausgelöst durch einen Brand im Umspannwerk), Baden-Baden (ausgelöst durch einen sogenannten Erdschluss, also einen Kurzschluss im unterirdisch verlegten Leitungssystem) und Gaggenau (ebenfalls ausgelöst durch Erdschlüsse).

In Ettlingen hatte ein Kurzschluss im Umspannwerk „Spinnerei“ vor wenigen Tagen zu einem nur 0,3 Sekunden langen Spannungseinbruch im Stromnetz am Morgen geführt. Der hatte jedoch große Auswirkungen: In der Stadtverwaltung gab es längere Zeit Probleme mit Telefonen und der EDV und in der Tiefgarage am Stadtbahnhof fiel die Beleuchtung mehrere Stunden lang aus. Auch Geschäfte oder Arztpraxen waren mit ihrer EDV betroffen.

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